Stenzler
,
Adolf Friedr., Sanskritist, geb. zu Wolgast [* 2] in Vorpommern, studierte 1826–29 zuerst Theologie, sodann orient. Sprachen zu Greifswald, [* 3] Berlin [* 4] und Bonn. [* 5] Nachdem er 1829 zu Berlin mit der Schrift «Brahma-Vaivarta-Purâni Specimen» promoviert hatte, studierte er noch ein Jahr in Paris [* 6] und arbeitete dann drei Jahre in London [* 7] auf der Bibliothek des East India House. 1833 wurde er Professor an der Universität Breslau, [* 8] wo er außerdem 1834–72 zuerst Hilfsarbeiter, dann Kustos und zweiter Bibliothekar an der königl. und Universitätsbibliothek war. Er starb in Breslau.
Seine Schriften sind: «Raghuvansa, Kâlidâsae Carmen, sanskrite et latine» (Lond. 1832),
«Kumâra-Sambhava Kalidâsae Carmen, sanskrite et latine» (ebd. 1838),
«Mrcchakatikâ, Sûdrakae regis fabula sanskrite» (Bonn 1847),
«Yâjnavalkyas Gesetzbuch» (Sanskrit und deutsch, Berl. 1849),
«Ind. Hausregeln» (Sanskrit und deutsch),
«Âçvalâyana» und «Pâraskara» in den «Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes» (Bd. 3, 4 u. 6, Lpz. 1864–78; Wörterverzeichnis dazu ebd., Bd. 9, ebd. 1886),
«Meghaduta der Wolkenbote» (Gedicht von Kalidasa mit Wörterbuch, Bresl. 1874),
eine Ausgabe von Gautamas Gesetzbuch (Lond. 1876). Weiteste Verbreitung fand das «Elementarbuch der Sanskrit-Sprache, Grammatik, Text, Wörterbuch» (Bresl. 1868; 6. Aufl., bearbeitet von Pischel, 1892).