Stenogrăphie
(grch., d. i. Engschrift), eine Schriftart, die eigene kurze, schreibflüchtige und verbindungsfähige Zeichen für die Buchstaben des Alphabets sowie besondere Regeln für die Abkürzung von Silben und Wörtern oder auch Sätzen bietet und dazu dient, das Schreibgeschäft gegenüber der gewöhnlichen Schrift abzukürzen und dadurch zu erleichtern, besonders aber es ermöglicht, die lebendige Rede wortgetreu wiederzugeben. Dafür üblich sind auch die Bezeichnungen: Kurzschrift, Schnellschrift, Tachygraphie oder Geschwindschreibekunst, Phonographie oder Lautschrift, Redezeichenkunst.
Für das viel schreibende Publikum ist sie, da sie im
Vergleich zur Kurrentschrift nur den vierten
Teil an Zeit und Raum erfordert,
ein sehr nützliches Erleichterungsmittel und setzt zu ihrer Erlernung eine höhere
Bildung nicht voraus.
Zum berufsmäßigen Nachschreiben von Reden indessen gehört, sollen die Leistungen allen Anforderungen entsprechen, neben
besonderer stenogr. Gewandtheit, schneller Auffassungsgabe, scharfen
Sinnen und, bei langandauernder
Arbeit, starken
Nerven
[* 2] ein möglichst umfassendes allgemeines
Wissen. Deshalb werden in den Parlamenten fast ausschließlich akademisch
gebildete Leute als
Stenographen verwendet.
Allgemeiner eingebürgert ist sie in England, Nordamerika,
[* 3]
Frankreich,
Deutschland,
[* 4] Österreich-Ungarn,
[* 5]
Italien
[* 6]
und in der
Schweiz.
[* 7] Ein
Mittel zum mündlichen Gedankenaustausch verschiedenen Nationen angehöriger
Stenographen bieten die 1887 in
London
[* 8] begründeten internationalen Stenograph
enkongresse (der 6. in
Stockholm
[* 9] 1897).
Geschichtliches und
Systematisches. (Hierzu
Tafeln: Stenographie
I. II.) Die ältesten
Vorläufer der S.
finden sich bei den
Römern unter dem
Namen
Tironische Noten (s. d. und Taf. 1,1, 2, 3). Von
einer griechischen Kurzschrift stammen die ersten sichern Nachrichten aus dem 2. Jahrh. n. Chr.
Aus ihr entwickelte sich im 10. Jahrh, eine Silbentachygraphie (4), die, als zu weitschweifig, eine allgemeinere
Verbreitung nicht gefunden hat.
Das Geburtsland der neuern S. ist England. Hier gab die Einführung der Reformation und der Wunsch, die bedeutendern Kanzelreden aus jener Zeit möglichst wortgetreu aufzubewahren, den ersten kräftigen Anstoß zur Entwicklung der Kurzschrift (shorthand). Timothy Bright 1588 wird als der erste Begründer eines Kurzschriftsystems gefeiert, John Willis 1602 aber stellte zum erstenmal ein stenogr. Alphabet auf. Sein System ist, gleichwie die nachgenannten, ein geometrisches, d. h. ein solches, bei dem nur die einfachsten geometr. Elemente, nämlich Punkt, gerade Linie, Kreis, [* 10] Ellipse [* 11] und Teile der beiden letztern zur Bildung der Buchstabenzeichen verwendet sind, im Gegensatz zu den graphischen Systemen, die ihre Zeichen aus Teilen der gewöhnlichen Buchstaben bilden und dadurch geläufige, der Richtung der schreibenden Hand [* 12] entsprechende Züge erzielen.
Zur besondern Geltung kam das geometr. Princip durch Byrom 1767. Eine weitere Verbreitung fand erst das auch für die spätern engl. und franz. Systeme maßgebend gewordene, ebenfalls geometr. System von Samuel Taylor 1786 (5), der den an- und auslautenden Vokal zwar durch alleinstehende Punkte, den inlautenden Vokal aber gar nicht bezeichnete. Die durch den letztern Umstand hervorgerufene schwere Lesbarkeit der Schrift veranlaßte Isaac Pitman (s. d.) 1837 (6) wieder zur vollen Vokalbezeichnung zurückzukehren. Er verwendet dazu den Punkt, eine kleine wagerechte Linie und kleine Haken in verschiedener Stellung und Stärke. [* 13]
Seine Rechtschreibung ist eine rein lautgemäße (phonetische, daher Phonography), befreit von allen Absonderlichkeiten der engl. Orthographie. Verwandte Laute wie d und t, d und p, v und f, j und ch haben dasselbe Zeichen, nur wird letzteres für den weichen Laut stark, für den scharfen Laut schwach gezeichnet. Pitmans Kurzschrift ist zur Zeit in England die verbreitetste und auch in Nordamerika, teilweise in umgearbeiteter Gestalt, am meisten in Aufnahme. Es sind bisher über 200 Systeme von Engländern aufgestellt worden. Der Kampf der graphischen (Skript- oder Kursiv-) Systeme gegen die geometrischen ist neuerdings, nicht ohne einigen Erfolg, wieder aufgenommen worden.
In Frankreich fand das Taylorsche System durch Bertin 1792 Eingang und wurde durch Prévost 1820 und dessen Schüler Delaunay in der Richtung auf sicherere Lesbarkeit und vollkommenere Anpassung an die franz. Sprache [* 14] verbessert. Die weiteste Verbreitung hat das neuere, einfachere System von Duployé 1867 (7) gefunden, und zwar besonders infolge seiner glücklichen Verwendung des Cossardschen Gedankens, Vokalzeichen aufzustellen, welche mit den Konsonanten fortlaufend zu verbinden sind. ¶
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In Italien fand die Amantische Bearbeitung des Taylorschen Systems (1809) Verwertung.
In Deutschland fand zunächst das Taylorsche System Nachahmung durch Mosengeil (1796) und Horstig (1797). Die eigentliche deutsche, auf ganz neue Grundlagen gestützte Kurzschrift, das erste deutsche graphische oder kursive System schuf der Münchener Franz Xaver Gabelsberger (s. d. und 8 der Tafeln) 1817, dessen ausführliche «Anleitung zur deutschen Redezeichenkunst» 1834 erschien. Sein Alphabet besteht im Gegensatz zu den englischen geometr. Systemen aus Teilzügen der gewöhnlichen Schrift, deren Lage, Liniensystem und Einzeiligkeit beibehalten ist.
Die Wahl seiner alphabetischen Zeichen erfolgte gemäß dem Grundsatze «für ähnliche Laute ähnliche Zeichen» und mit Rücksicht auf die verhältnismäßige Häufigkeit der Wiederkehr der zu bezeichnenden Laute, auf die Verbindungen, die die einzelnen Laute untereinander eingehen, auf die Art und Weise der Hervorbringung der Laute durch die Sprachwerkzeuge. Schreibflüchtigkeit, Kürze und Deutlichkeit waren ihm die maßgebenden Gesichtspunkte bei dem Aufbau seines Systems.
Die Schrift sollte ein getreues Abbild der Sprache sein und der Schreibende mit dem Redenden Schritt halten können. Für die Rechtschreibung gilt als Hauptregel: schreibe wie du hörst. Zusammenklingende Konsonanten werden durch einheitlichen Zug, die Vokale meist mit den Konsonanten gleichzeitig in charakteristischer oder symbolischer Weise (durch Veränderung der Stellung, Schräglegung, gegenseitige Durchkreuzung, Verstärkung) [* 16] zum Ausdruck gebracht.
Für das zur Erreichung der wünschenswerten Schriftkürze nötige Abkürzungsverfahren gilt als Grundsatz: Hinweglassung alles Minderwesentlichen in der sprachlichen Bezeichnung. Die Mittel, auch die schnellste Rede, wortgetreu wiederzugeben, bietet Gabelsberger in der hauptsächlich aus seinem Studium der Tironischen Noten hervorgegangenen Satzkürzungslehre, d. i. die Lehre [* 17] von der freien Kürzung der Schrift auf Grund des logischen und grammatikalischen Zusammenhangs der Wörter im Satze, durch Formsilben (Formkürzung) oder Teile der Stammsilbe (Klangkürzung) oder beides zugleich (gemischte Kürzung).
Hauptsächlich für die Zwecke einer Redenachschreibeschrift eingerichtet, erhielt das System seine jetzige, den Bedürfnissen einer Geschäfts- und Schulschrift entsprechende Gestalt durch die sog. «Dresdener Beschlüsse» 1857. Es fand zunächst seine Hauptpflegestätten in Bayern [* 18] (Münchener Centralverein), Sachsen [* 19] (Stenographisches Institut, s. d.) und Österreich-Ungarn (Wiener Centralverein), wo es jetzt überall als fakultativer Lehrgegenstand in den Mittelschulen eingeführt ist, verbreitete sich aber bald über das ganze übrige Deutschland und hat besonders auch in Preußen [* 20] feste Wurzel [* 21] geschlagen. Es wurde auf die Sprachen fast aller Kulturländer übertragen und findet amtliche Verwendung außer im Deutschen Reichstag und den Ständekammern der deutschen Einzelstaaten in den Parlamenten von Österreich-Ungarn, Schweden, [* 22] Dänemark, [* 23] Griechenland [* 24] und mehrerer slaw. Länder.
Allgemeinere Verwendung findet die Gabelsbergersche S. in den genannten Staaten, dann aber auch in der Schweiz
und ganz besonders in Italien (übertragen von Noë). Wesentliche, auf größere Einfachheit zielende Änderungen hat das System
seit 1857 nur durch die Wiener Beschlüsse (1895) erfahren, über die Einheitlichkeit des
Systems wachen (seit 1868) der Gabelsberger
Stenograph
enbund und (seit 1890) das Stenographische Institut (s. d.). 1896 fand zu Budapest
[* 25] ein internationaler
Gabelsberger Stenograph
enkongreß statt; ein deutscher Gabelsberger Stenographentag wird alle fünf Jahre (der nächste 1900 in
Dresden)
[* 26] abgehalten.
In Wettbewerb mit Gabelsberger trat 1841 Wilhelm Stolze (s. d. und 9 der Tafeln) in Berlin. [* 27] Dessen System fußt auf dem Gabelsbergerschen, dem eine Reihe von Konsonantenzeichen und Vokalbezeichnungen entlehnt sind. Stolzes Konsonantenzeichen sind wesentlich mit Rücksicht auf eine einheitliche symbolische Bezeichnung des Inlautvokals gewählt ( ½ - bis 3-stufig und sämtlich ohne Unterlänge). Die Darstellung der unmittelbar aufeinander folgenden Konsonanten ist von derjenigen der durch einen Vokal getrennten scharf unterschieden.
Die einfachen Vokale in der Stammsilbe werden durch die Stellung der ganzen Silbe auf, über oder unter die Zeile oder unter Schattierung des vorausgegangenen Konsonantenzeichens oder Weitabziehen des folgenden symbolisch zum Ausdruck gebracht. Bei einigen Doppelvokalen jedoch und in der Nebensilbe muß die Gabelsbergersche Bezeichnung durch relative Stellungsveränderung des nachfolgenden Konsonanten zu Hilfe gezogen werden. Von vielen Anhängern des Systems ist die durch die Bezeichnung des Vokals der Stammsilbe bedingte Dreizeiligkeit der Schrift als Hauptübelstand empfunden und sind mehrfach Versuche gemacht worden, das System einzeilig zu gestalten.
Was das Kürzungswesen anlangt, so verwarf Stolze die Gabelsbergersche freie Kürzung und stellte Sigel
(s. d.) auch
für zahlreiche Begriffswörter auf, doch greifen die Kammerstenographen auch zu freien Kürzungen. Das
ursprünglich große Heer von Sigeln
und die zu ihrer richtigen Handhabung eine klassische Bildung voraussetzende Lehre von
den Vorsilben, namentlich von den fremden, sowie gewisse schwerfällige Wortverbindungen führten 1872 zu einer Systemrevision,
die ganz besonders auf Vereinfachung des Regelwerks gerichtet war.
Neben Alt-Stolzeanern entstanden Neu-Stolzeaner, die 1888 ihre Schrift weiter zu vereinfachen suchten, nachdem 1885 eine dritte, ungefähr die Mitte zwischen den vorgenannten beiden innehaltende Richtung, der Mittel-Stolzeanismus, sich abgezweigt hatte. Die andern weit überragend ist jedoch die Zahl der Neu-Stolzeaner. Das Stolzesche System kommt als zweitbedeutsamstes deutsches System in Betracht. Seine größte Verbreitung fand es in Preußen, besonders in Berlin, sodann aber auch in der Schweiz.
Eine allgemeinere amtliche Einführung in die Schule hat bisher nicht stattgefunden, dagegen arbeiten die Stenographen des
preuß. Landtags, sowie die Hälfte der Stenographen des Deutschen Reichstags und des ungar. Parlaments nach demselben. Das
Stolzesche System fand eine Reihe von Bearbeitern, die es möglichst zu vereinfachen suchten, ohne indes
etwas Besseres geschaffen zu haben, wenn sie ihre Bearbeitungen auch als eigene Systeme veröffentlichten, so Velten (1875),
Adler
[* 28] (1877), Werth (1878), Merkes (1880), Simon (1881), Lenze (1881) u. a.
An dritter Stelle ist zu nennen das 1860 von Leopold A. F. Arends (s. d. und 10 der Tafeln) in Berlin veröffentlichte
Stenographie
system. Das Eigentümliche dieses Systems beruht namentlich darin, daß die Vokale meist in Form gerader oder gebogener
Haarstriche an die
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stabförmig endigenden Konsonantenzeichen (sog. Konsonantenstäbe) buchstäblich angefügt werden.
Dieser Grundsatz ließ sich aber bei der beschränkten Zahl der zur Konsonantenbildung vorhandenen Elemente nicht durchführen.
Die vielen Ausnahmen von dieser Regel, die Verwendung zahlreicher Hilfszeichen für Konsonanten, besondere Schriftbestimmungen
für eigentümliche Bezeichnung gewisser Konsonanten u. a. m. erschweren die Erlernbarkeit; dagegen verzichtete Arends
zuerst auf Verstärkung und Höherstellung der Konsonanten, indem er so die Einzeiligkeit ermöglichte, und beschränkte die
Zahl der Sigel.
Auch bei Arends machten sich Bestrebungen nach Vereinfachungen immer mehr geltend, die endlich, nachdem sich 1875 Roller und später Matschenz («Ganz vereinfachtes System») von den Alt-Arendsianern getrennt und diesen über die Hälfte der Anhänger genommen hatten, 1894 zu einer besonders von Engelbrecht in Magdeburg [* 30] geförderten offiziell anerkannten Umarbeitung führten. Christian Heinrich Roller (11 der Tafeln) schuf unter Beibehaltung Arendsscher Principien, aber wesentlicher Abänderung der Lautzeichen und Vereinfachung der Vokalbezeichnung ein eigenes System, dessen Anhängerzahl jetzt die des Muttersystems überflügelt hat.
Größere Selbständigkeit bewahrte die Monographie (1875) Faulmanns (s. d.
und 12 der Tafeln), die 1880 und 1883 als «System der phonetischen S.» von Faulmann selbst verbessert wurde. Dieses System verbindet
die Zeilenmäßigkeit des Gabelsbergerschen mit der Konsequenz in der Vokalnotierung des Stolzeschen, beschränkt die Zahl
der Sigel
auf wenige und sucht besonders durch einfache Vokalsymbolik Vorteile zu erzielen, die dann auch
Schrey angenommen hat. Schreys (13 der Tafeln) «Vereinfachte deutsche S.» (1887)
strebt eine Vereinigung der Systeme Stolzes und Gabelsbergers an; sie vermeidet die Dreizeiligkeit und Dreistufigkeit Stolzes,
behält aber die Satzkürzungslehre Gabelsbergers bei.
Statt der bisher meist üblichen Vokalsymbolik im auslautenden Konsonanten verwandte zum erstenmal die Stenotachygraphie (Engschnellschrift, 14 der Tafeln) die Symbolisierung im Anlaut. Als Erfinder wird meist A. Lehmann genannt; doch hat sich hierüber ein Streit entsponnen, da auch andere, wie besonders Dahms, darauf Anspruch machen; sie wurde 1875 veröffentlicht und 1888 stark vereinfacht. Die Vokale werden nur symbolisch dargestellt durch Vergrößerung, Verstärkung (früher auch Schlängelung) der sonst gleich großen Konsonanten, ebenso werden auch die häufigsten Konsonanten symbolisch ausgedrückt.
Unter den vielen andern neuern Systemen der S., deren es in Deutschland gegen 150 giebt, von denen aber kaum ein Dutzend nennenswerte Verbreitung gefunden hat, verdient noch genannt zu werden die Arbeit von Julius Brauns (15 der Tafeln), der nachzuweisen sucht, daß keins der bisher bestehenden Systeme den Hauptanforderungen in jeder Beziehung genüge. Auf Grund seiner Untersuchungen über die Häufigkeit der verschiedenen Lautgruppen sowie über die Schreibflüchtigkeit der verfügbaren Zeichen stellte er dann selbst (1888) einen Entwurf einer Kurz- und Schnellschrift auf, der 1893 in verbesserter Gestalt erschien, aber schon 1895 einer neuen Revision unterworfen wurde.
Die Vokale werden nur durch meist geradlinige Aufstriche ausgedrückt, und durch nur sinnbildliche Darstellung der Auslautkonsonanten
wird die freie Satzkürzung Gabelsbergers ersetzt. Die Gebrüder von Kunowski wollten (1893) die Vokale durch Grundstriche,
die Konsonanten durch Aufstriche, oder letztere an den Vokalzeichen symbolisch darstellen, doch gelang
es ihnen nicht, eine eigene Schule zu begründen. Bessern Erfolg hatten (1896) Buschhorn und Ziemer mit ihrem System «Fortschritt»,
das auf Grundlage von Stolze, Merkes und Schrey aufgebaut, aber einzeilig ist und keine Unterlängen benutzt. 1896 bahnten
die Vertreter der Schreyschen und Stolzeschen Systeme, denen sich noch Velten anschloß, eine
Verschmelzung
zur Schaffung eines Einheitssystems an. Im Aug 1897 tagte in Berlin ein Ausschuß zur Einigung dieser Systeme und nahm den Entwurf
an, der ein zeilenloses, noch unerprobtes System aufstellt. Viele dieser Systeme sind auch in fremde Sprachen übertragen.
Die Stärke der verbreitetsten Stenographie
systeme im J.1896:
System | Zahl der | Zahl der | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
Vereine | Mitglieder | |||||
Gabelsberger . . . . . . . . . . . . . . . | 1064 | 37428 | ||||
Alt - | ┐ | |||||
Mittel - | ├ | Stolze. . . . . . . . . . | 650 | 19993 | ||
Neu - | ┘ | |||||
Schrey . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 427 | 8401 | ||||
Roller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 279 | 4644 | ||||
Arends . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 209 | 5050 | ||||
Stenotachygraphie . . . . . . . . . . | 174 | 4079 | ||||
Velten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 91 | 1311 | ||||
Merkes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 48 | 1295 | ||||
Faulmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 18 | 1803 | ||||
Brauns . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 11 | 243 | ||||
Fortschritt . . . . . . . . . . . . . . . . . | 10 | 112 |
Die meisten der genannten Vereine haben sich zu größern Verbänden zusammengeschlossen. Zur Zeit sind diese eifrig an der Arbeit, die Schule für die S. zu erobern, doch verhalten sich die Regierungen teilweise noch ablehnend, teils aus dem Grunde, weil angeblich die phonetisch schreibende S. der Befestigung einer richtigen Orthographie beim Schüler entgegenwirken würde, teils auch wegen der Schwierigkeit, unter den vielen Systemen eine Wahl zu treffen. Amtlich in Mittelschulen eingeführt ist die S. und zwar das Gabelsbergersche System in Österreich, [* 31] Bayern, Sachsen, Oldenburg [* 32] und Sachsen-Weimar, neben dem Gabelsbergerschen auch das Stolzesche in Ungarn, [* 33] neben beiden das Rollersche und Schreysche in Baden. [* 34] Vertreter der S. an Universitäten giebt es in Berlin (Lektor), Heidelberg [* 35] (Lehrer) und Wien [* 36] (Lehrer). Kädings «Häufigkeitswörterbuch der deutschen Sprache» (Berl. 1897 fg.) giebt der wissenschaftlichen Weiterbildung der S. die nötigen statist. Grundlagen.