Stenbock
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Magnus, Graf von, schwed. Feldherr, geb. 1664 zu Stockholm [* 2] als der Sohn des Feldmarschalls Gustav Otto S. (geb. 1614, gest. 1685), studierte in Upsala, [* 3] begab sich 1683 auf Reisen, trat dann in holländ. Dienste [* 4] und focht unter den Prinzen von Baden [* 5] und von Waldeck [* 6] in den Niederlanden und am Rhein. 1697 wurde er zum Obersten eines deutschen Regiments in Wismar [* 7] ernannt. Er begleitete Karl XII. auf dessen meisten Feldzügen im Nordischen Krieg (s. d.) und trug viel zu dem Siege bei Narwa bei.
Auch im Feldzug gegen Polen führte er bis 1706 den Oberbefehl über ein Truppenkorps, eroberte Thorn [* 8] und leitete dann die Verpflegung des Heers. S. begleitete den König nach Sachsen [* 9] und wurde später Gouverneur in Schonen. Als der König von Dänemark, [* 10] Friedrich IV., von dem Unglück der Schweden [* 11] bei Poltawa benachrichtigt, in Schonen einfiel, stellte sich S. an die Spitze von 8000 Mann alter und 12000 Mann neu ausgehobener Truppen und schlug den Feind bei Helsingborg.
Mit einem neuen schwed. Heer kam er 1712 nach Pommern, [* 12] griff 20. Dez. bei Gadebusch im Mecklenburgischen die Dänen an, schlug sie abermals, rückte hierauf in Holstein ein und verbrannte Altona. [* 13] Da er sich zu tief in das Holsteinische wagte, wurde er von den dän., russ. und sächs. Truppen bei Oldenwort unweit Tönningen eingeschlossen und mußte sich mit 11000 Mann kriegsgefangen ergeben. Er wurde nach Kopenhagen [* 14] in Verwahrung gebracht. Ein Versuch zur Flucht führte zur engsten Kerkerhaft, in der er 1717 starb. -
Vgl. Mémoires concernant Mr. le comte de S., par Mr. N. (Frankf. 1745) und seine Biographie von Laenborn (in den «Lebensbeschreibungen der berühmten schwed. Feldherren», schwedisch, Bd. 1, Stockh. 1821).