die
Kunst,
Figuren und
Buchstaben in
Stempel von
Metall je nach Erfordernis des
Abdrucks vertieft
oder erhaben darzustellen. Zu den Stempelschneidern gehören daher auch die Petschaftstecher und die Schriftschneider, doch
findet die eigentliche Anwendung der S. besonders für
Münzen
[* 2] und
Medaillen statt.
Zahlen und sich oft wiederholende kleine
Zeichen (Sternchen,
Kreuze etc.) werden mit besondern
Bunzen eingeschlagen.
die Kunst,
[* 4]
Figuren und Schrift zu Stempeln, insbesondere zu Prägstempeln für
Münzen und Medaillen, in Metall erhaben oder vertieft herzustellen. (S. Gravieren.) Der Stempelschneider entwirft zunächst
die auf den Stempel zu gravierende Darstellung, indem er sie auf einer Glas-, Holz- oder Schieferplatte in gefärbtem Wachs bossiert.
(S. Bossieren.) Um ein vertieftes Muster zu erhalten, gießt er von der Bossierung die Hohlform in Gips
[* 5] ab, während ihm für erhabene Arbeit die Bossierung selbst als Vorlage dient.
Das durch Ausglühen möglichst weich gemachte und zu der entsprechenden Form abgedrehte Metall-(meist Stahl-)stück wird auf dem
Arbeitstisch durch Schrauben
[* 6] in einer Büchse befestigt, worauf der Umkreis der Münze oder Medaille auf
der eben abgedrehten Bildfläche eingeritzt und auf dieselbe die Umrisse der Zeichnung mittels der Radiernadel übertragen
werden. Dann wird die Zeichnung mittels Grabstichel im Relief ausgearbeitet. Bei Tiefgravierungen wird mit den am leichtesten
herzustellenden Teilen begonnen, die der Künstler aus freier Hand
[* 7] mittels des Grabstichels herausschneidet; die tiefen
Partien werden mit Meißel
[* 8] und Hammer
[* 9] ausgeschlagen.
Wenn die Arbeit bis zu einem gewissen Grade vorgeschritten ist, wird der Stahl gehärtet und dann in ein ähnlich geformtes
weiches Stahlstück mittels eines kräftigen Prägwerkes eingedrückt, wodurch man eine erhabene Reproduktion des Bildes, eine
Patrize, erhält, die durch Abprägen in Stahl einen vertieften Stempel, eine Matrize, liefert. Man kann
die Matrize sofort zur Verfertigung von Münzen, Medaillen u. s. w. gebrauchen, sofern nicht eine zu große Anzahl derselben
geprägt werden soll.
Andernfalls stellt man durch Abprägen der Matrize ein zweites, mit der Originalgravierung übereinstimmendes Stahlrelief
dar, welches weiter ausgearbeitet, dann gehärtet und nach Bedarf zur Herstellung der eigentlichen (vertieften)
Prägstempel benutztwird, welche in allen Details fertig ausgearbeitet, mit Um- und Inschrift sowie mit Verzierungen versehen
werden. An diesen werden die breiten Vertiefungen mit kleinen gekrümmten Feilen (Riffelfeilen) geglättet; die Vollendung
giebt man allen Teilen, welche durch den Grabstichel nicht glatt genug ausfallen, mittels kleiner Ölschleifsteine,
die wie ein Bleistift
[* 10] gehalten werden und denen man durch Wetzen auf einem Sandstein die Form giebt. Schließlich erhält
der Stempel auf der Drehbank
[* 11] seine letzte Gestaltung und wird durch Härten sowie durch Polieren der ebenen Flächen zum Prägen
vorgerichtet. Neuerdings werden Prägstempel oft mit Kopiermaschinen
[* 12] (s. d.) graviert und zugleich verkleinert.