Stellāten,
s. Rubiaceen.
Stellaten
3 Wörter, 26 Zeichen
s. Rubiaceen.
dikotyle Familie aus der Ordnung der Aggregaten, meistens Sträucher und Bäume mit gegenständigen oder durch die Ausbildung der Nebenblätter scheinbar quirlständigen Blättern. Die Blüten sind meist vollständig und regelmäßig und stehen in Trugdolden, Rispen oder Köpfchen. Der Kelch bildet um den obern Rand des unterständigen Fruchtknotens entweder nur einen abgestutzten, ganzen, oder einen zwei- bis sechsspaltigen oder gezahnten, stehen bleibenden oder abfallenden Saum.
Die Blumenkrone steht auf dem Kelch, ist trichter- oder präsentierteller- oder glocken- oder radförmig, vier- bis sechsspaltig, mit gleichen oder etwas ungleichen, in der Knospe meist klappig liegenden Zipfeln. Die Staubgefäße [* 4] stehen auf der Blumenkronröhre in gleicher Anzahl und abwechselnd mit den Abschnitten derselben. Der unterständige Fruchtknoten besteht aus zwei oder mehr Fruchtblättern, hat ebensoviel Fächer [* 5] und ist auf dem Scheitel mit einem mehr oder minder ausgebildeten, fleischigen Diskus gekrönt und mit einem einfachen, in eine zwei- oder mehrspaltige Narbe endigenden Griffel versehen.
Die anatropen oder amphitropen Samenknospen befinden sich entweder einzeln oder in großer Anzahl in jedem Fach im Innenwinkel, oder sind hängend oder aufsteigend. Die Frucht ist eine zweiknopfige Spaltfrucht mit einsamigen Teilfrüchtchen, häufiger eine Kapsel, Beere oder Steinbeere mit ein- oder vielsamigen Fächern. Die Samen [* 6] sind auf dem Rücken konvex oder zusammengedrückt und dann oft häutig berandet. Sie enthalten meist ein dichtes, fleischiges oder knorpelartiges Endosperm und einen geraden oder gekrümmten, in der Achse oder im Grunde des Endosperms liegenden Keimling.
Die Rubiaceen zerfallen in drei Unterfamilien: Stellaten, mit blattartigen Nebenblättern, daher scheinbar quirlständigen Blättern und einsamigen Fruchtfächern, zu denen alle einheimischen Gattungen gehören;
Koffeaceen, mit schuppenförmigen Nebenblättern und einsamigen Fruchtfächern (Coffea), und Cinchonaceen, mit vielsamigen Fruchtfächern, welche nur exotische Gattungen umfassen.
Die Familie zählt an 4000 Arten und ist hauptsächlich in den Tropen vertreten, wo sie einen wesentlichen Bestandteil der Flora ausmacht. Viele sind ausgezeichnet durch eigentümliche Alkaloide (Chinin, Cinchonin, Cinchonidin, Kaffeïn); auch enthalten sie eigentümliche organische Säuren (Chinasäure, Kaffeesäure). Sie liefern mehrere der wichtigsten und wertvollsten Arzneimittel (Chinarinden von Cinchona-Arten der südamerikanischen Andes, Brechwurzel von der südamerikanischen Cephaëlis Ipecacuanha), auch wichtige Genußmittel, wie den Kaffee aus den Samen von Coffea arabica, und Farbstoffe, wie den Krapp aus der Wurzel [* 7] von Rubia tinctorum. - Eine Anzahl von fossilen Arten der Gattungen Cinchonidium Ung., Morinda Vaill. u. a. sind aus Tertiärschichten bekannt.