Landstrich im Unterelsaß, Kreis Molsheim, in den Vogesen zu beiden Seiten der Breusch, mit
den Orten Rothau, Waldersbach und Fouday, ehedem eine unfruchtbare, öde und arme Gegend, jetzt durch die Bemühungen des Pfarrers
Oberlin (s. d.) in einen gewerbthätigen und wohlhabenden Distrikt umgewandelt.
Heymann, Sprachphilosoph und Linguist, geb. 16. Mai 1823 zu Gröbzig im Anhaltischen, studierte in Berlin seit 1843 Philologie
und Philosophie und habilitierte sich 1850 an der dortigen Universität, wo er über allgemeine Sprachwissenschaft
und Mythologie Vorträge hielt. 1852-55 verweilte er zum Behuf chinesischer Sprach- und Litteraturstudien in Paris; seit 1863 ist er
außerordentlicher Professor der allgemeinen Sprachwissenschaft zu Berlin, wo er seit 1872 auch an der Hochschule für die Wissenschaft
des Judentums Religionsphilosophie und Religionsgeschichte lehrt. Von Steinthals sprachwissenschaftlichen
Werken, die sich im allgemeinen an die von W. v. Humboldt begründete philosophische Behandlung der Sprache anschließen, sind
als die bedeutendsten zu nennen: »Der Ursprung der Sprache im Zusammenhang mit den letzten Fragen alles Wissens« (Berl. 1851, 4. erweiterte
Aufl. 1888);
die »Klassifikation der Sprachen, dargestellt als die
mehr
Entwickelung der Sprachidee« (das. 1850),
welches Werk später neubearbeitet unter dem Titel: »Charakteristik der hauptsächlichsten
Typen des Sprachbaues« (das. 1860) erschien und sehr anregend gewirkt hat;
ferner »Die Entwickelung der Schrift« (das. 1852);
»Grammatik, Logik, Psychologie, ihre Prinzipien und ihre Verhältnisse zu einander« (das. 1855);
»Geschichte der Sprachwissenschaft
bei den Griechen und Römern« (das. 1863);
»Die Mande-Negersprachen, psychologisch und phonetisch betrachtet«
(das. 1867);
»Abriß der Sprachwissenschaft« (Bd.
1: »Einleitung in die Psychologie und Sprachwissenschaft«, 2. Aufl. 1881).
Von kleinern Arbeiten sind zu nennen: »Die Sprachwissenschaft
W. v. Humboldts und die Hegelsche Philosophie« (Berl. 1848);
»Philologie, Geschichte und Psychologie in ihren
gegenseitigen Beziehungen« (das. 1864);
»Gedächtnisrede auf W. v. Humboldt« (das. 1867) u. a. Von einer Sammlung seiner
»Kleinen Schriften« erschien der 1. Band (Berl. 1880).
Mit Lazarus gibt S. die »Zeitschrift für Völkerpsychologie und Sprachwissenschaft«
(Berl. 1860 ff.) heraus, die von ihm namentlich kritische Aufsätze enthält. Auch besorgte er eine Ausgabe
der »Sprachwissenschaftlichen Werke W. von Humboldts, mit Benutzung seines handschriftlichen Nachlasses« (Berl. 1884). Seine
neueste Veröffentlichung ist »Allgemeine Ethik« (Berl. 1885).
(Kt. St. Gallen,
Bez. Neu Toggenburg,
Gem. Wattwil).
800 m. Gemeindeabteilung und Weiler, 3 km w. der Station Wattwil der Toggenburgerbahn.
Zusammen mit Lad, Schlosswies und Stämisegg: 43 Häuser, 196 reform. und kathol. Ew.;
Weiler: 12 Häuser, 61 Ew.
Kirchgemeinden Wattwil.
Wiesenbau und Viehzucht.
(Kt. St. Gallen,
Bez. Ober Toggenburg, Gem. Kappel und Ebnat).
Zerstreut gelegene Höfe, Hütten und Häusergruppen im Thal des
Steinthalbaches, 4 km ssö. der Station Ebnat-Kappel der Toggenburgerbahn. 22 Häuser, 86 zur Mehrzahl reform. Ew. Kirchgemeinden
Ebnat und Kappel.
Alpwirtschaft. Holzhandel.
Durch das Thal führt ein guter Fussweg auf den Speer.
Gebirgsgegend im Bezirk Unterelsaß, einst unfruchtbar, arm und von verkommenen Menschen bewohnt, ist durch
die Bemühungen des Pfarrers Joh. Friedr. Oberlin (s. d.)
zu einem gewerbthätigen, wohlhabenden Bezirk geworden. Die Herrschaft S. (frz. Ban de la Roche), deren Mittelpunkt das bei
Bellefosse gelegene Schloß zum Stein (Château de la Roche) war, umfaßte das Breuschthal von Schirmeck
bis Urbach (Fouday), samt dem Seitenthal Schönberg (Belmont). Im engern Sinne ist nur
letzteres mit der Pfarrei Waldersbach,
dem Wohnort Oberlins, als S. zu bezeichnen.
Heymann, Sprachforscher und Philosoph, geb. 16. Mai 1823 zu Gröbzig in Anhalt, studierte in Berlin, habilitierte
sich 1850 an der Universität daselbst für allgemeine Sprachwissenschaft sowie Mythologie und wurde 1863 außerord.
Professor. Seit 1872 lehrt er zugleich an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums daselbst Kritik des Alten Testaments
sowie philos. Ethik, Religionsphilosophie und Religionsgeschichte. In seinen sprachwissenschaftlichen Arbeiten schließt sich
S. eng an die von Wilhelm von Humboldt begründete philos.
Behandlung der Sprache an. Seine bedeutendsten Schriften sind: «Der Ursprung der Sprache, im Zusammenhang mit den letzten Fragen
alles Wissens» (Berl. 1851; 4. Aufl. 1888),
«Die Klassifikation der Sprachen, dargestellt als die Entwicklung der Sprachidee»
(ebd. 1850),
ein Werk, das neu bearbeitet u. d. T. «Charakteristik
der hauptsächlichsten Typen des Sprachbaues» (ebd. 1860; neu bearbeitet von Misteli als Bd. 2 des
«Abrisses der Sprachwissenschaft», ebd. 1893) erschien; ferner «Die Entwicklung der Schrift» (ebd. 1852),
«Grammatik, Logik, Psychologie,
ihre Principien und ihr Verhältnis zu einander» (ebd. 1855),
welches Werk nach seinem wesentlichsten Inhalt neu bearbeitet
ist in «Einleitung in die Psychologie und Sprachwissenschaft» (auch u. d. T. «Abriß
der Sprachwissenschaft», Bd. 1: «Die Sprache im allgemeinen», ebd. 1871; 2. Aufl. 1881),
«Geschichte der Sprachwissenschaft
bei den Griechen und Römern» (ebd. 1863; 2. Aufl., 2 Bde.,
1890-91),
«Die Mande-Negersprachen, psychologisch und phonetisch betrachtet» (ebd.
1867),
«Allgemeine Ethik» (ebd. 1885),
«Zu Bibel und Religionsphilosophie. Vorträge und Abhandlungen» (ebd.
1890; 2. Folge 1895). Auch gab S. «Die sprachphilos. Werke W. von Humboldts, mit Benutzung seines handschriftlichen Nachlasses
» heraus (Berl. 1884). S.s «Gesammelte kleine Schriften» (Bd. 1, Berl.
1880) enthalten seine bis 1868 erschienenen sprachwissenschaftlichen Abhandlungen. Die «Zeitschrift für Völkerpsychologie
und Sprachwissenschaft» gab S. mit Lazarus (s. d.)
heraus.