Gebirgsgegend im Bezirk Unterelsaß, einst unfruchtbar, arm und von verkommenen Menschen bewohnt, ist durch
die Bemühungen des Pfarrers Joh. Friedr. Oberlin (s. d.)
zu einem gewerbthätigen, wohlhabenden Bezirk geworden. Die Herrschaft S. (frz. Ban de la Roche), deren Mittelpunkt das bei
Bellefosse gelegene Schloß zum Stein (Château de la Roche) war, umfaßte das Breuschthal von Schirmeck
bis Urbach (Fouday), samt dem Seitenthal Schönberg (Belmont). Im engern Sinne ist nur
letzteres mit der Pfarrei Waldersbach,
dem Wohnort Oberlins, als S. zu bezeichnen.
Heymann, Sprachforscher und Philosoph, geb. zu Gröbzig in Anhalt, studierte in Berlin, habilitierte
sich 1850 an der Universität daselbst für allgemeine Sprachwissenschaft sowie Mythologie und wurde 1863 außerord.
Professor. Seit 1872 lehrt er zugleich an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums daselbst Kritik des Alten Testaments
sowie philos. Ethik, Religionsphilosophie und Religionsgeschichte. In seinen sprachwissenschaftlichen Arbeiten schließt sich
S. eng an die von Wilhelm von Humboldt begründete philos.
Behandlung der Sprache an. Seine bedeutendsten Schriften sind: «Der Ursprung der Sprache, im Zusammenhang mit den letzten Fragen
alles Wissens» (Berl. 1851; 4. Aufl. 1888),
«Die Klassifikation der Sprachen, dargestellt als die Entwicklung der Sprachidee»
(ebd. 1850),
ein Werk, das neu bearbeitet u. d. T. «Charakteristik
der hauptsächlichsten Typen des Sprachbaues» (ebd. 1860; neu bearbeitet von Misteli als Bd. 2 des
«Abrisses der Sprachwissenschaft», ebd. 1893) erschien; ferner «Die Entwicklung der Schrift» (ebd. 1852),
«Grammatik, Logik, Psychologie,
ihre Principien und ihr Verhältnis zu einander» (ebd. 1855),
welches Werk nach seinem wesentlichsten Inhalt neu bearbeitet
ist in «Einleitung in die Psychologie und Sprachwissenschaft» (auch u. d. T. «Abriß
der Sprachwissenschaft», Bd. 1: «Die Sprache im allgemeinen», ebd. 1871; 2. Aufl. 1881),
«Geschichte der Sprachwissenschaft
bei den Griechen und Römern» (ebd. 1863; 2. Aufl., 2 Bde.,
1890-91),
«Die Mande-Negersprachen, psychologisch und phonetisch betrachtet» (ebd.
1867),
«Allgemeine Ethik» (ebd. 1885),
«Zu Bibel und Religionsphilosophie. Vorträge und Abhandlungen» (ebd.
1890; 2. Folge 1895). Auch gab S. «Die sprachphilos. Werke W. von Humboldts, mit Benutzung seines handschriftlichen Nachlasses
» heraus (Berl. 1884). S.s «Gesammelte kleine Schriften» (Bd. 1, Berl.
1880) enthalten seine bis 1868 erschienenen sprachwissenschaftlichen Abhandlungen. Die «Zeitschrift für Völkerpsychologie
und Sprachwissenschaft» gab S. mit Lazarus (s. d.)
heraus.