Steinkohle
nformation,
Carbon oder Carbonische Formation, ein bald nur einige hundert, bald bis 4000 m mächtiger Schichtenkomplex der Paläozoischen Formationsgruppe (s. d.). Man unterscheidet eine untere, aus Kalksteinen oder aus Grauwacken und Thonschiefern bestehende Abteilung, meist ohne Steinkohlen (s. Subcarbon), und eine obere, aus Schieferthonen oder Sandsteinen mit mehr oder minder zahlreichen Kohlenlagern (Kohlenflözen), die produktive S. Die in der letztern auftretenden Kohlen sind Steinkohle (s. d.) oder Anthracit (s. d.); das Material zu ihrer Bildung lieferten Calamiten, Sigillarien, Lepidodendren, Farne [* 2] und Nadelhölzer. [* 3] Mit den in den Schieferthonen meist gut erhaltenen Resten von Pflanzen kommen auch Reste von luftatmenden Tieren vor, wie Schaben, Spinnen, [* 4] Skorpione, salamanderähnliche Amphibien; seltener sind in der produktiven S. Schichten mit mariner Fauna. (S. die Abbildungen einiger Leitfossilien auf der Tafel: Petrefakten [* 5] der Paläozoischen Formationsgruppe III und IV, [* 1] Fig. 1-5, Bd. 12, S. 815.)
Die Hauptverbreitungsgebiete der S. (Kohlenfelder) sind: a. In Europa: [* 6] Großbritannien [* 7] mit einer Fläche von 26 430 qkm;
Belgien [* 8] mit den Becken von Lüttich, [* 9] Charleroi und Mons; [* 10]
im Deutschen Reich (s. die Geologische Karte von Deutschland, [* 11] Bd. 5, S.114): Inde-Wormbecken bei Aachen, [* 12] Rheinisch-Westfälisches Kohlenbecken mit ¶
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74 abbauwürdigen Flözen, Saarbrückener Kohlenbecken (385 qkm, 88 abbauwürdige Flöze), die Kohlenreviere von Ibbenbüren und vom Piesberg bei Osnabrück [* 14] (7 und 3 Flöze), das Zwickauer, das Lugau-Ölsnitzer und das Potschappeler Becken im Königreich Sachsen [* 15] (mit 10, 7 und 3 Flözen), das niederschles. (oder Waldenburger) Becken (mit 31 Flözen), das oberschles. Kohlenbecken (mit 104 Flözen, davon das Xaveriflöz [in Polen] mit 16 m Mächtigkeit). Außerdem die kleinern Kohlengebiete von Wettin, Ilfeld, Stockheim, Manebach;
in Böhmen [* 16] die Becken von Pilsen, [* 17] Radnitz und Kladno;
Mähren: das Rossitzer Becken bei Brünn [* 18] (3 Flöze);
in Frankreich das Becken von St. Etienne und zahlreiche, aber kleine, andere.
Alle übrigen Staaten Europas besitzen nur geringfügigere Vorkommnisse von S. b. Nordamerika [* 19] zeichnet sich durch die großartige Verbreitung der S. aus. Sie bildet namentlich folgende Becken: das appalachische Kohlenfeld, 132000 qkm;
das Illinois-Missouri-Kohlenfeld
,
fast ebenso groß;
das von Michigan, 11000 qkm, jedoch kohlenarm;
das von Rhode-Island, 1870 qkm;
das von Neuschottland (bei Pictou mit 4 - 13 m mächtigen Flözen), c. Asien. [* 20] In China [* 21] nimmt allein das Schan-si-Becken 34900 qkm ein und enthält ein bis 10 m mächtiges Hauptflöz.