Heinrich, Schriftsteller, geb. zu Sorau in der Niederlausitz, studierte zu Berlin Theologie und
Philologie, bekleidete darauf Lehrerstellen an den Kadettenanstalten in Potsdam und Berlin, trat 1868 in
den Kirchendienst über und wirkt seit 1883 als Prediger zu Beetz bei Kremmen im Regierungsbezirk Potsdam. Außer kritischen
und andern Beiträgen zum »Reichsboten« veröffentlichte er: »Irmela. Eine Geschichte aus alter Zeit« (Leipz.
1881, 10. Aufl. 1887);
»Gevatter Tod. Im Armenhaus. Mr. Bob Jenkins' Abenteuer«, Novellen (2. Aufl., Barmen
1884);
»Der Korrektor. Szenen aus dem Schattenspiel des Lebens« (1.-4. Aufl.,
Leipz. 1885) u. a. Aufsehen erregte seine gegen G. Ebers' Romane gerichtete kritische Schrift »Memphis in Leipzig« (Frankf. a. M.
1880).
Wilhelm
Aug. Theod., Historienmaler und Illustrator, geb. zu
Sorau, besuchte 1863-66 die Akademie zu Berlin, bis 1869 die Kunstschule in Karlsruhe, lebte dann wieder
in Berlin, ein Jahr in Rom und ließ sich 1876 in Frankfurt a. M. nieder. Sowohl in seinen Illustrationen
(besonders religiösen Inhalts) wie in seinen Ölbildern zeigt er ein großes Kompositionstalent und eine tiefe Empfindung.
Als bedeutend sind zu nennen: Petri Befreiung aus dem Gefängnis und sein Hauptwerk: «Die
Geschichte von der Geburt unsres Herrn» (Halle 1872);
außerdem dekorative Wandmalereien (Sgraffito) im Ravensteinschen Haus
zu Frankfurt a. M.
(Kt. Zug).
434 m. Gem. und Pfarrdorf, 3 km wnw. Baar. Station der Linie Zürich-Affoltern-Zug. Postablage, Telegraph,
Telephon. Gemeinde, mit Bann, Eichholz, Erli und Eschfeld: 82 Häuser, 443 kathol. Ew.; Dorf: 42 Häuser, 235 Ew. Acker-,
Gemüse- und Obstbau, für welche Kulturen sich die n. vom Dorf ausdehnende und die Höhe von 500 m kaum überschreitende
Ebene vorzüglich eignet. Eigene Gemeinde seit 1798. Als besondere Pfarrei 1611 von Baar abgetrennt; Kirche 1699 an der Stelle
einer urkundlich schon 1173 erwähnten Kapelle erbaut. In Steinhausen wurde am der nur kurze
Zeit dauernde erste Landfrieden zwischen Reformierten und Katholiken (erster Kappelerkrieg) geschlossen. Die Gegend gehörte
ursprünglich teils dem Stift St. Blasien im Schwarzwald, teils den Habsburgern und den Edeln von Hünenberg. Später kam
sie in andere Hände, bis alle Güter und Rechte zu Steinhausen 1451 von der Stadt Zug angekauft wurden,
die hier bis 1798 einen Vogt sitzen hatte. Die hohe Gerichtsbarkeit stand früher Zürich
und Zug
zu,
mehr
deren Hoheitsgrenze mitten durch das Dorf ging. Fund von Steinbeilen im Bann, in der Augasse und am Hinterberg. Gräberfeld
aus der La Tène Zeit in einer Kiesgrube nahe dem Dorf; eines der Gräber enthielt eine Münze der Sequaner. 1173: Steinhusin.
Heinrich, Schriftsteller, geb. in Sorau, widmete sich in Berlin erst germanistischen und philos.,
dann theol. Studien, war hierauf Lehrer an den Kadettenanstalten in Potsdam und Berlin und wurde später Pfarrer. Als solcher
wirkt er jetzt in Beetz bei Berlin. S. veröffentlichte die gegen den Kultus der Ebersschen ägyptologischen
Romanpoesie gerichtete Schrift «Memphis in Leipzig» (Frankf. a. M. 1880),
ferner «Irmela. Eine Geschichte aus alter Zeit» (Lpz.
1881; 17. Aufl. 1896),
«Gevatter Tod. Im Armenhause.
Mr. Bob Jenkins' Abenteuer» (Novellen, Berl. 1882),
«Der Korrektor. Scenen aus dem Schattenspiel des Lebens»
(1. bis 4. Aufl., Lpz. 1885),
«Die Kunst und die christl. Moral» (Wittenb. 1886),
«Die neue Bizarde oder Hermann Hinderichs
des Jüngern verfehlter Beruf» (Novelle, ebd. 1891),
«Herr Motts kauft sein Buch» (Berl. 1891),
«Über christl. Malerei» (Stuttg.
1894). Unter dem Namen Veracius Rusticus schrieb er das Buch «Meletemata ecclesiastica» (Frankf. 1889).
Bis 1890 leitete S. die Zeitschrift «Das Pfarrhaus».