Steinbach
751 Wörter, 5'517 Zeichen
Steinbach,
Steinbach.
1) S. in
Baden,
[* 3] Stadt im
Amtsbezirk
Bühl des bad. Kreises
Baden, am Westfuß des
Schwarzwaldes, an der Linie
Heidelberg-Basel der
Bad.
[* 4] Staatsbahnen,
[* 5] hat (1895) 1989 E., darunter 36
Evangelische, Post,
Telegraph,
[* 6] Wasserleitung,
[* 7] Kreditverein,
Spital,
Kranken- und Armenhaus; Rebstecken- und Hobelbankfabrik, Ziegelei,
Wein- und Obstbau. Auf einem nahen Hügel das 1844 errichtete
Denkmal Erwins (s. d.) von Steinbach
, der hier geboren sein soll.
Hinter diesem Hügel der sog. Yberg mit der
Burg Yburg. In der Nähe von S. liegt
Affenthal (s. d.). - 2) Dorf im
Kreis
[* 8]
Meiningen
[* 9] des Herzogtums
Sachsen-Meiningen, hat (1895) 1392 E., Postagentur,
Telegraph;
Eisen- und Stahlwarenfabrikation. Nahebei Schloß
Altenstein (s. d.).
Steinbach,
Emil, österr. Staatsmann, geb. in Wien, [* 10] studierte seit 1863 daselbst, trat 1867 in die Advokatenpraxis ein und wurde 1873 Docent, 1874 Professor an der Wiener Handelshochschule. Noch in demselben Jahre trat S. als Vicesekretär in das österr. Justizministerium ein, wurde 1877 Ministerialsekretär, 1880 Sektionsrat, 1884 Ministerialrat, 1890 Chef der legislativen Sektion des Ministeriums und hatte in diesen Stellungen namentlich die Gesetze über die Unfall- und Krankenversicherung der Arbeiter sowie über das Höferecht auszuarbeiten und vor dem Parlament zu vertreten. Gleichzeitig bekleidete S. 1884-90 auch die Professur für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft an der Orientalischen Akademie in Wien. Im Febr. 1891 wurde er zum Finanzminister ernannt. Als solcher vertrat er besonders die Gesetze über die Reform der Personalsteuer und die Währungsreform. Mit dem ganzen Ministerium Taaffe reichte auch S. seine Entlassung ein.
Steinbach,
Erwin von, s. Erwin.
Steinbach-
Hallenberg,
Marktflecken im Kreis Schmalkalden [* 11] des preuß. Reg.-Bez. Cassel, an der Schwarza, in einem Thal [* 12] des Thüringer Waldes, an der Nebenlinie Wernshausen-Zella St. Blasii der Preuß.
Staatsbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Meiningen), hat (1895) 3664 E., Post, Telegraph, luth. und reform. Pfarrkirche;
Fabrikation von Eisenkurz- und Holzwaren, viele Schlossereien und Nagelschmieden, Sägewerke. S. wird als Sommerfrische besucht.
Auf einem Felsen die großartige Ruine der Burg Hallenburg. -
Vgl. Köbrich, Geschichte von S. (Schmalkald. 1894).