Stadt im bad.
Kreis
[* 2]
Baden,
[* 3] an der
LinieMannheim-Konstanz der
Badischen Staatsbahn, 151 m ü. M.,
hat eine kath.
Kirche, eine Bezirksforstei,
Essig- und Mostrichfabrikation, bedeutenden Weinbau
(Affenthaler) und (1885) 2055 meist
kath. Einwohner. S. ist Geburtsort
Erwins von S., dem 1844 auf einem nahen
Hügel ein Denkmal errichtet ward.
Emil, österreich. Finanzminister, geb. zu Wien als Sohn eines jüdischen Juweliers, studierte
in Wien
[* 4] die Rechtswissenschaft, erwarb sich die Doktorwürde, wurde Advokaturkonzipient und Dozent an der Handelsakademie und,
nachdem er 1873 die Advokaturprüfung bestanden hatte und gleichzeitig zur römisch-katholischen Kirche
übergetreten war, vom Justizminister Glaser in das Justizministerium berufen und 1874 zum Ministerialvizesekretär ernannt. 1886 wurde
er zum Sektionschef befördert. Er arbeitete die meisten sozialpolitischen Vorlagen, wie Gewerbegesetz, Wuchergesetz, Exekutionsnovelle,
Höferecht, Unfall- und Krankenversicherungsentwürfe, aus, vertrat sie im Parlament und hielt über diese
Fragen viele Vorträge im Wissenschaftlichen Klub. Auch gab er mehrere dieser Gesetze heraus. Er näherte sich in seinen Anschauungen
vielfach denen der Sozialreformer. Gleichzeitig war er Professor an der orientalischen und der Handelsakademie und Vizepräsident
der Staatsprüfungskommission. Im Februar 1891 wurde er anStelleDunajewskis zum österreichischen Finanzminister
ernannt.
(Kt. Schwyz,
Bez. und Gem. Einsiedeln).
1500-885 m. Wildbach; entspringt in dem vom Schräh (1480 m), Spital (1577 m), der Brandhalden
(1497 m) und dem Hummel (1421 m) umschlossenen Bergkessel, dessen Wasser im Wellkessi-, Steinkasten- und Rossweidlibach sich
sammeln und in 930 m Höhe nahe Steinau zum Steinbach vereinigen.
Dieser wendet sich nun nach NNO. und
mündet nach 3,5 km langem Lauf von links in die Sihl, wo er einen grossen Schuttkegel aufgeschwemmt hat.
Sein Unterlauf ist
auf eine Länge von 700 m kanalisiert und verbaut worden (Kostenaufwand 110000 Fr.).
Gefälle 5,7-8,6%,
Einzugsgebiet 3,36 km2.
Die längs dem Bach zerstreut gelegenen 14 Häuser tragen ebenfalls den Namen Steinbach. 78 kathol.
Ew. Filiale Euthal der Pfarrei Einsiedeln.
Tropfsteinhöhle bei Königstein (s. d.) ^[= # Bezirk des Kantons Schwyz. Fläche 10960 ha. Der Grösse nach der vierte Bezirk des Kantons; ...] in Bayern.
[* 6]
Emil, österr. Staatsmann, geb. in Wien, studierte seit 1863 daselbst, trat 1867 in
die Advokatenpraxis ein und wurde 1873 Docent, 1874 Professor an der Wiener Handelshochschule. Noch in demselben Jahre trat
S. als Vicesekretär in das österr. Justizministerium ein, wurde 1877 Ministerialsekretär, 1880 Sektionsrat, 1884 Ministerialrat, 1890 Chef
der legislativen Sektion des Ministeriums und hatte in diesen Stellungen namentlich die Gesetze über
die Unfall- und Krankenversicherung der Arbeiter sowie über das Höferecht auszuarbeiten und vor dem Parlament zu vertreten.
Gleichzeitig bekleidete S. 1884-90 auch die Professur für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft an der OrientalischenAkademie
in Wien. Im Febr. 1891 wurde er zum Finanzminister ernannt. Als solcher vertrat er besonders die Gesetze
über die Reform der Personalsteuer und die Währungsreform. Mit dem ganzen Ministerium Taaffe reichte auch S. seine
Entlassung ein.