1) (S. an der Straße) Stadt im preuß. Regierungsbezirk Kassel, Kreis Schlüchtern, an der Kinzig und der Linie
Frankfurt-Bebra-Göttingen der Preußischen Staatsbahn, 169 m ü. M., hat 2 Kirchen, ein Schloß, ein Amtsgericht, Zigarren-,
Wagen- und Steingutwarenfabrikation, eine Dampfmolkerei, eine Dampfziegelei, Bierbrauerei und (1885) 2189 meist
evang. Einwohner. -
2) Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Breslau, an der Oder und der Linie Breslau-Stettin der Preußischen Staatsbahn, 97 m ü. M.,
hat eine evangelische und eine kath. Kirche, ein Schullehrerseminar, 2 Krankenhäuser, ein Amtsgericht, Fabrikation von Öfen,
Thonwaren und Möbeln, eine Maschinen- u. eine Schiffbauanstalt und (1885) 3636 meist evang.
Einwohner. S. erhielt 1215 deutsches Stadtrecht. Am Sieg Wallensteins über die Schweden und Sachsen
unter Thurn, welcher sich mit 12,000 Mann ergeben mußte.
Vgl. Schubert, Geschichte der Stadt S. (Bresl. 1885).
(Kt. Schwyz,
Bez. und Gem. Einsiedeln).
904 m. Gruppe von 4 Häusern am Steinbach, an der Strasse Einsiedeln-Euthal und 6,5 km sö. Einsiedeln. 23 kathol.
Ew. Filiale Euthal der Pfarrei Einsiedeln. Ziegelei und Kalkofen, Säge. Wiesenbau. Ausgezeichnete Kirschen.
Wald und Alpweiden. Vieh- und Holzhandel. Seidenweberei. Der Ort wird urkundlich schon 1331 genannt.
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Heimat des Geschlechtes Steinauer, das dem Kanton manchen trefflichen Mann weltlichen und geistlichen Standes gegeben hat.
Im Marchenstreit (1114-1350) zwischen Schwyz
und Einsiedeln ist Steinau zu wiederholten Malen geplündert worden.
Auf dem nahe der
Strasse anstehenden und zahlreiche Versteinerungen (Seeigel, Mollusken etc.) liefernden Nummulitenkalk sitzt eine etwa 1 m
mächtige Bank eines dunkelgrünen Gesteins mit phosphatisierten Fossilien, das zeitlich dem Pariser
Grobkalk und dem Kalkstein entspricht, aus dem die Pyramiden Aegyptens erbaut sind.
1) Kreis im preuß. Reg.-Bez. Breslau, hat 422,22 qkm und (1895) 23 321 (11 086 männl., 12 235 weibl.) E., 3 Städte, 62 Landgemeinden
und 59 Gutsbezirke. - 2) S. an der Oder, Kreisstadt im Kreis S., links von der Oder, zwischen den beiden
Armen des unweit von S. in die Oder mündenden Kalten Baches, an der Linie Breslau-Stettin der Preuß. Staatsbahnen, Sitz des
Landratsamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht Glogau), hat (1895) 3490 E., darunter 824 Katholiken und 56 Israeliten,
Postamt zweiter Klasse, Telegraph, evang. und kath. Kirche, evang. Schullehrerseminar, zwei Krankenhäuser,
ein gräfl. Schlabrendorffsches Waisenhaus; Möbel-, Thonwarenfabrik, Mühlenbauanstalt, Fischerei- und Getreidehandel. 1474 siegte
hier König Matthias von Ungarn über die Polen unter Kasimir IV., Wallenstein über die Schweden. -
Vgl. Schubert,
Urkundliche Geschichte der Stadt S. (Bresl. 1885). -
3) S. an der Kinzig, Stadt im Kreis Schlüchtern des preuß. Reg.-Bez. Cassel, an den nördl. Vorhöhen
des Spessart, links an der Kinzig, an der Linie Bebra-Frankfurt a. M. der
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Preuß. Staatsbahnen, Sitz eines Amtsgerichts, hat (1895) 2102 E., darunter 73 Katholiken, Post, Telegraph, ein ehemaliges
Schloß (16. Jahrh.); Fabrikation von Cigarren, Wagen, Holzwolle, Steingutwaren, Ziegelei,
Sägewerke.