Heimat des Geschlechtes Steinauer, das dem Kanton manchen trefflichen Mann weltlichen und geistlichen Standes gegeben hat.
Im Marchenstreit (1114-1350) zwischen Schwyz
und Einsiedeln ist Steinau zu wiederholten Malen geplündert worden.
Auf dem nahe der
Strasse anstehenden und zahlreiche Versteinerungen (Seeigel, Mollusken etc.) liefernden Nummulitenkalk sitzt eine etwa 1 m
mächtige Bank eines dunkelgrünen Gesteins mit phosphatisierten Fossilien, das zeitlich dem Pariser
Grobkalk und dem Kalkstein entspricht, aus dem die Pyramiden Aegyptens erbaut sind.
1) Kreis im preuß. Reg.-Bez. Breslau, hat 422,22 qkm und (1895) 23 321 (11 086 männl., 12 235 weibl.) E., 3 Städte, 62 Landgemeinden
und 59 Gutsbezirke. - 2) S. an der Oder, Kreisstadt im Kreis S., links von der Oder, zwischen den beiden
Armen des unweit von S. in die Oder mündenden Kalten Baches, an der Linie Breslau-Stettin der Preuß. Staatsbahnen,
[* 11] Sitz des
Landratsamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht Glogau),
[* 12] hat (1895) 3490 E., darunter 824 Katholiken und 56 Israeliten,
Postamt zweiter Klasse, Telegraph,
[* 13] evang. und kath. Kirche, evang. Schullehrerseminar, zwei Krankenhäuser,
ein gräfl. Schlabrendorffsches Waisenhaus; Möbel-, Thonwarenfabrik, Mühlenbauanstalt, Fischerei- und Getreidehandel. 1474 siegte
hier König Matthias von Ungarn
[* 14] über die Polen unter Kasimir IV., Wallenstein über die Schweden. -
Vgl. Schubert,
Urkundliche Geschichte der Stadt S. (Bresl. 1885). -
Preuß. Staatsbahnen, Sitz eines Amtsgerichts, hat (1895) 2102 E., darunter 73 Katholiken, Post, Telegraph, ein ehemaliges
Schloß (16. Jahrh.); Fabrikation von Cigarren, Wagen, Holzwolle, Steingutwaren, Ziegelei,
Sägewerke.