Steffeck
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Karl Konstantin Heinrich, Pferdemaler, Lithograph und Radierer, geb. zu Berlin, besuchte von 1837 an die Akademie in Berlin und das Atelier von Krüger, dessen würdigster Nachfolger er wurde, später auch das von Karl Begas, ging 1839 nach Paris, wo er ein Jahr bei Delaroche arbeitete, war 1840-42 in Italien und debütierte nach seiner Rückkehr mit Tier- und Jagdstücken. Später dehnte er seine Tierstudien allmählich auch auf Genrebilder und historische Darstellungen aus, letzteres namentlich in dem Bild: Markgraf Albrecht Achilles kämpft um eine Standarte (1848, Nationalgallerie), wo er in dem Reiterkampf eine bedeutende Bravour entwickelte.
Ein Bild ähnlichen Umfangs war 1867 König Wilhelm auf dem Schlachtfeld von Königgrätz (Schloß in Berlin). Am bedeutendsten ist er in der Darstellung des Pferdes und in Pferdeporträten, die von unübertrefflicher Wahrheit und einer Feinheit des Tons sind, wie sie kein andrer Maler erreicht hat. Zu seinen zahlreichen Bildern aus dem Leben der Pferde und andrer Tiere gehören namentlich: Pferdeschwemme, zwei Wachtelhunde um einen Sonnenschirm streitend (1850, Nationalgallerie), der lauernde Fuchs, Arbeitspferde (1860), Halali (1862), Pferdekoppel (1872), das Wettrennen (1874, Hauptbild) und die rührende Schilderung des Schmerzes einer Stute bei ihrem toten Füllen.
Auch unter den menschlichen Porträten (namentlich Reiterfiguren) hat er große Erfolge erzielt, z. B.: Porträt des Kaisers, Reiterporträt des Kronprinzen und des Feldmarschalls v. Manteuffel. Es existieren von seiner Hand viele Lithographien (sieben Bilder aus dem Jägerleben, acht Blätter Pferdestudien) und mehrere Radierungen. Er ist Inhaber zahlreicher Medaillen, Mitglied der Akademien zu Berlin und Wien, seit 1880 Direktor der Akademie in Königsberg.