Stefan,
Joseph, Physiker, geb. zu St. Peter bei Klagenfurt in Kärnten, bezog 1853 die Universität Wien und habilitierte sich 1858 als Privatdocent der mathem. Physik. 1863 wurde er zum ord. Professor der Physik, 1866 zum Direktor des physik. Instituts der Wiener Universität ernannt; 1865 wurde er zum wirklichen Mitgliede der Akademie der Wissenschaften in Wien gewählt und 1875-85 war er Sekretär der mathem.-naturwissenschaftlichen Klasse derselben. Er starb zu Wien.
Seine teils mathematischen, teils experimentellen Arbeiten sind meist in den «Sitzungsberichten» der Wiener Akademie erschienen. Hervorzuheben sind die Untersuchungen über die Interferenz und Doppelbrechung des Lichts, über die Diffusion und die Wärmeleitung der Gase, über die Verdampfung und ihren Zusammenhang mit der Diffusion, über die Auflösung, über die Theorie der Eisbildung, über das Gesetz der Abhängigkeit der Wärmestrahlung von der Temperatur, über die Gesetze der elektrodynamischen Erscheinungen und der Induktion, über thermomagnetische Motoren, über elektrische Schwingungen. -
Vgl. Obermayer, Zur Erinnerung an Jos. S. (Wien 1893).