Titel
Stavanger.
[* 1]
1) Amt in Norwegen, [* 2] grenzt im N. an das Amt Söndre-Bergenhus, im O. an die Ämter Nedenäs und Lister-Mandal, im S. und im W. an das Meer und zählt auf 9147 qkm (1891) 114 223 (52 832 männl., 61 391 weibl.) E. S. ist von einer Reihe ziemlich langer Fjorde (Hölefjord, Lysefjord u. a.), größtenteils Verzweigungen des Bukkefjords, durchzogen, die zum Teil von steilen Bergkuppen umgeben und an den Mündungen von Inseln (wie Karmö, Bukken u. s. w.) umkränzt sind. Die wichtigsten Nahrungsquellen sind Ackerbau, Viehzucht, [* 3] Seefahrt und Fischerei. [* 4] Eine 76 km lange Eisenbahn, die Jäderbahn, führt längs der Küste von Ekersund nach der Hauptstadt; die Länge der öffentlichen Wege beträgt (1890) 1207 km. Das Amt zerfällt in die Vogteien Jœderen-Dalene und Ryfylke; die Stadtkommunen sind: S., Sitz des Amtmanns, Haugesund, Sogndal, Ekersund, Sandnes, Skudesneshavn und Kopervik. - 2) Hauptstadt des Amtes S., an einer Bucht des Bukkefjords, dem Lysefjord (s. d.) gegenüber, Station der Privatbahn S.-Ekersund, hat zwei vorzügliche, durch vorliegende Inseln geschützte Häfen mit Schiffswerften. Der geschützte Ankerplatz in der Bucht Dusevik, 4 km nördlich von S., wird namentlich von Kriegsschiffen aufgesucht. S. besitzt 2 Trockendocks und Schiffbauwerften. Die größtenteils von hölzernen Häusern bestehende Stadt, bereits im 11. Jahrh. gegründet, zählt (1891) 22 483 E., hat eine 1272 erbaute, 1866 renovierte Domkirche, Gymnasium im frühern bischöfl. Palais, neuere Peterskirche, mehrere andere Lehranstalten, Museum,
[* 1] ^[Abb.] ¶
mehr
Kunstverein, ein Hospital, schönen Park, mechan. Werkstätte und eine Privatbank. Ende 1893 besaß S. 62 Dampfschiffe von 19 380 t und 427 Segelschiffe von 77 996 t. Es liefen 1892 vom Auslande ein 268 Fahrzeuge von 65 637 t, während 185 Fahrzeuge von 47 948 t ausliefen. Hauptausfuhrartikel sind Heringe, Anchovis, andere Fische, [* 6] Hummern, Schafe, [* 7] Marmor, Tangasche und Thran. S. ist Sitz eines deutschen Konsuls.