Staupe
,
Hundeseuche, Hundepest, Hunderotz, Hundeelend, Katarrhalfieber, Radeseuche,
Sucht, Laune, ansteckende
Krankheit
der
Hunde,
[* 2] die fast ausschließlich junge
Hunde (gewöhnlich bis zu einem Jahre) befällt. Besonders leicht erkranken
Hunde
edler
Abstammung. Die S. äußert sich zuerst durch Verdauungsstörungen (Appetitlosigkeit,
Erbrechen, Verstopfung oder Diarrhöe),
hierauf durch
Husten, schleimigen
Ausfluß
[* 3] aus der
Nase
[* 4] und aus den
Augen.
Gleichzeitig können auf der
Haut,
[* 5] namentlich an der Innenfläche der Schenkel, eitergefüllte
Bläschen (Staupe
pusteln) auftreten.
Dieses ist das Bild der sog. katarrhalischen S. Bei der nervösen S. bemerkt man außerdem oder vorwiegend Krämpfe und Zuckungen der Gesichtsmuskeln (Kaukrämpfe) oder auch der Muskeln [* 6] am Rumpfe; ferner zeigen die Tiere große Schläfrigkeit. Bei beiden Formen zeigt sich hohes Fieber; deshalb ist die Nase, anstatt feucht und kalt, trocken und warm. Ein hoher Prozentsatz der Hunde geht an der S. zu Grunde. Bei der Behandlung hat man in erster Linie für Hebung [* 7] des Appetits durch Verabreichung von weiniger Rhabarbertinktur (20-40 g), oder von Karlsbader Salz [* 8] (messerspitzenweise), oder von Kalomel (0,05-0,2 g) zu sorgen. Als Futter gebe man Fleisch und Milch mit etwas Brot [* 9] oder Gemüse. Bei der nervösen S. hat sich Bromkalium (tierärztlich zu verordnen) gut bewährt. Die in Laienkreisen so beliebte ¶
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Verabreichung von Schwefel bei S. schadet nur. Sehr wichtig ist die Vorbeuge gegen S. Die jungen Hunde müssen vor Erkältungen gehütet werden; sie sind vom Verkehr mit andern Hunden fern zu halten und intensiv mit Fleisch und Milch zu füttern.
Über die ebenfalls S. genannte Krankheit der Pferde
[* 11] s. Pferdestaupe.