Figuren (elektrische Staubfiguren) werden hervorgebracht, indem man durch einen metallischen Zuleiter
Elektrizität
[* 3] auf eine nichtleitende Platte, z. B. von Harz oder Hartkautschuk, strömen läßt und die Platte alsdann mit einem
Gemisch aus Mennigpulver und Bärlappsamen bestäubt. Die positiv elektrische Mennige setzt sich an den
negativ elektrischen Stellen der Platte fest, der negative Bärlappsame haftet an den positiven. Bei positiver Elektrizität
bildet die
[* 2]
Figur einen gelben Stern mit verästelten Strahlen, welche von der durch den Zuleiter berührten Stelle nach allen
Seiten hin ausgehen; bei negativer Elektrizität dagegen entsteht nur ein rundlicher roter Fleck. Die Lichtenbergschen Figuren
verdanken ihre Entstehung wahrscheinlich einem eigentümlichen Bewegungszustand der Luft rings um den Zuleiter, welcher sich
im Dunkeln durch gewisse Lichterscheinungen verrät.
Vgl. Kuhn, Über die Lichtenbergschen Figuren (Wien
[* 4] 1873).