Staubbach
(Kt. Bern, Amtsbez. Frutigen). Linksseitiger Zufluss des Oeschinenbaches; entspringt am Biberggletscher und bildet einen über die Thalwand herabrauschenden schönen Wasserfall. 1,5 km lang.
Starzlenbach - Staubba
Staubbach
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Staubbach
(Kt. Bern, Amtsbez. Frutigen). Linksseitiger Zufluss des Oeschinenbaches; entspringt am Biberggletscher und bildet einen über die Thalwand herabrauschenden schönen Wasserfall. 1,5 km lang.
Staubbach
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken, Gem. Lauterbrunnen). 1135-832 m. Weltberühmter Wasserfall im Berner Oberland, gebildet durch den am O.-Absturz des Schwarzbirgs in einer Höhe von 1900 m entspringenden Pletschenbach. Dieser durchfliesst zunächst die ziemlich steil geneigte Pletschenalp und wird von der elektrischen Bahn Grütschalp-Mürren überbrückt, von wo an sein Gefäll zunimmt und sich sein Bett zu einer Schlucht vertieft, in welcher er den vom Thal aus nicht sichtbaren ersten Fall bildet, um sich dann über die das Dorf Lauterbrunnen beherrschende, 300 m hohe senkrechte, ja überhängende Felswand in die Tiefe zu stürzen und nach kurzem Lauf in die Lütschine zu münden.
Der Staubbach
gehört zu den berühmtesten
Wasserfällen der
Welt und rechtfertigt in gewissem Sinne, ob auch heute eher unterschätzt,
seinen
Ruf, sofern die für den Anblick des
Falles sehr wichtigen Beleuchtungsverhältnisse günstig sind.
Das herrlichste Schauspiel gewährt er am Vormittag bei Sonnenschein, von N. her betrachtet. Instruktiv ist auch der Anblick
des völlig in Wasserstaub aufgelösten Sturzes von den Schuttwällen aus, die sich unten an der Felswand gebildet haben.
Staubbach - Staufen
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Eigentümlich ist der Anblick, den im Winter die enormen Eisstalaktiten und –grotten gewähren. Der
Staubbach
war schon im 18. Jahrhundert als Naturmerkwürdigkeit berühmt, um deren willen man das
Lauterbrunnenthal aufsuchte.
Die Schilderung des
Falles in Hallers
Alpen (1729) hat viel dazu beigetragen, die Aufmerksamkeit der Naturfreunde auf ihn zu
lenken. 1779 hat Gœthe den Staubbach
besucht und geschildert. Die äusserst farbige Schilderung durch
den dänischen Dichter Baggesen in seinem Epos Parthenais stammt aus dem Jahre 1804. Von den unzähligen Beschreibungen des
Staubbaches in
Prosa geben wir die kurze Schilderung wieder, die Hegner 1805 veröffentlichte: «Aus
einer senkrechten
Höhe von 900 Fuss springen zwei
Ströme
Wasser über die
Felsen hinaus und vereinigen
sich bald in eine bewegliche Wassersäule, wovon nur ein kleiner
Theil sich an einer Klippe bricht, das übrige aber in freyer
Luft sich in Millionen
Perlen ausbreitet und zuletzt in einen schimmernden Staub verdünnt, theils auf eine beträchtliche
Weite die
Matten umher mit einem immerwährenden Thau benetzt, theils sich in ein tiefes Wasserbecken voll
glühender Regenbogen wieder sammelt. Er ist nicht gross durch einen unaufhaltsam wilden
Strom, der sich an schönen Felsmassen
schäumend und mannigfaltig bricht, oder durch seinen Donner die
Erde bewegt und die Töne des menschlichen Erstaunens verschlingt,
aber er ist erhaben durch seinen himmelhohen Fall, durch die grossen Wassermassen, welche sich weiss
und weich, wie Milch, in ewiger Folge aus der
Höhe hinabdrängen, durch sein allmäkliges Hinschwinden im Nebel und durch
das Feuer seiner, Regenbogen; besonders aber durch sein mit der Sanftheit des Ganzen so
¶
harmonisches, leises und zartes Geräusch, das nicht von einer einzelnen Stelle herkömmt, sondern
den Zuschauer allenthalben, wie Stimme der Geister, zu umgeben scheint.» Unzählbar sind die Stiche, Gemälde und andersartigen
Ansichten dieses Falles, von dem man sagen kann, dass er zu denjenigen Naturbildern der Erde gehört, die am häufigsten bildlich
dargestellt worden sind. Zu erwähnen sind die Messungen der Höhe des Falles durch den Maler Wolf und Pfarrer Samuel Wittenbach
im Jahre 1776 vermittels Schnüren, welche eine Fallhöhe von 900 Bernerfuss ergab. Am richtete der Staubbach
bei
einem Gewitter grosse Verheerungen an, worüber der damalige Pfarrer von Lauterbrunnen eine Predigt im
Druck veröffentlichte. Zum erstenmal wird der Staubbach
im Jahr 1594 erwähnt.
Staubbach
1450-780 m. Bach;
entspringt am W.-Hang der Ebnistettenfluh fliesst westwärts und mündet 3,5 km s. Schüpfheim von rechts in die Waldemme. 3 km lang.