Statistische
Darstellun
gsmethoden. Statistische
Thatsachen können zunächst durch einfache
Beschreibung oder Schilderung
vorgeführt werden. Doch gestattet der Wortausdruck (groß, steigend, abnehmend, kleiner etc.)
keine übersichtliche
Darstellung, sobald eine große
Menge nebeneinander gelagerter oder gereihter
Thatsachen in Betracht kommen.
In diesem
Fall bietet die ohnedies unvermeidliche Zahl eine
Hilfe, welche, in Tabellenform angeordnet, über
Größen und deren
Änderungen Auskunft gibt.
Doch gestattet die Tabelle, zumal wenn eine Masse mehrstelliger Zahlen vorgeführt wird, keine rasche Orientierung und Vergleichung. Dieser Zweck soll durch die graphische Darstellung erfüllt werden, welche zur einfachen Veranschaulichung dient, die Aufsuchung von Gleichmäßigkeiten, Gesetzmäßigkeiten und Gegensätzen sowie die Beurteilung wechselseitiger Zusammenhänge erleichtert, aber an und für sich nicht als ein besonderes Beweismittel zu betrachten ist.
Die graphische Darstellung gibt Größen in der linearen oder der Flächenausdehnung oder räumlich in Körpern für verschiedene Begriffe an. Letztere werden unterscheidbar gemacht durch verschiedenartige Punktierung, Anwendung der Schraffur, der Farbe oder andrer Zeichen. Man unterscheidet das Diagramm und das Kartogramm. Das Diagramm gibt die Größen einfach als solche wieder. Ist für dieselben eine feste Reihenfolge gegeben (z. B. nach der Zeit), so können sie in einem Koordinatensystem in der Art zur Darstellung kommen, daß je auf den Abschnitten der Abscissenachse die zugehörigen Größen aufgetragen werden.
Hierfür können aneinander gereihte
Flächen für jede
Einheit gewählt werden, wenn die Änderungen der
Größen keine stetigen sind. Statt dessen trägt man aber auch wohl
Linien auf die betreffenden
Punkte der
Abscissen auf und
verbindet deren Endpunkte miteinander durch eine besondere
Linie, welche eine Leitung für das
Auge
[* 2] bilden soll. Alsdann kann
auch die Ordinatenlinie selbst gespart werden. Die Leitungslinie wird zur regelmäßig verlaufenden
Kurve,
sobald die Änderungen stetige sind. Auf einem und demselben
Blatt
[* 3] können mehrere derartige
Kurven aufgetragen werden, voneinander
durch
Farbe,
Punkte,
Striche,
Kreuze etc. unterschieden, was eine Vergleichung verschiedener
Reihen erleichtert. Das einfache
Flächendiagramm gibt eine statistische
Größe in einer
Fläche
(Rechteck,
Dreieck)
[* 4] wieder, indem Unterabteilungen (z. B. männliches
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mehr
weibliches Geschlecht, Altersklassen) in der oben erwähnten Weise kenntlich gemacht werden. Auch der Körper (Würfel, Pyramide,
Raumkoordinaten mit krummer Oberfläche) kann statistische
Größen zur Anschauung bringen. Das Kartogramm dient dazu, die örtliche
Lagerung statistischer
Thatsachen (auf der Landkarte) anzugeben. Hierfür kann nun, wie dies schon von jeher üblich, Punkt,
Schraffur und Farbe, dann die Fläche benutzt werden (z. B. für die Städte auf der Landkarte), welch letztere
bei der Darstellung des längs einer Linie (Fluß, Eisenbahn) sich bewegenden Verkehrs dem Auge als Bänder erscheinen.