Titel
Stargard.
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1) S. in Pommern, [* 3] slaw. Starograd oder Starigord (d. h. Altstadt), Kreisstadt im Kreis [* 4] Saatzig des preuß. Reg.-Bez. Stettin, [* 5] an der schiffbaren Ihna, an den Linien Stettin-S.-Danzig (368,3 km) und S.-Posen (172,3 km) der Preuß. Staatsbahnen, [* 6] der S.-Cüstriner Eisenbahn (98,3 km, Nebenbahn) und an der Kleinbahn S.-Grassee (53,8 km), ist Sitz des Landratsamtes, eines Landgerichts (Oberlandesgericht Stettin) mit 14 Amtsgerichten (Dramburg, Falkenburg, Gollnow, Greifenberg i. Pomm., Jakobshagen, Kallies, Labes, Massow, Naugard, Nörenberg, Pyritz, [* 7] Regenwalde, S., Treptow a. d. Rega), eines Amtsgerichts, Hauptsteueramtes, Bezirkskommandos und einer Reichsbanknebenstelle und hat (1895) 26 114 E., darunter 1242 Katholiken und 546 Israeliten, in Garnison das Kolbergsche Grenadierregiment Graf Gneisenau (2. pommersches) Nr. 9, Postamt erster Klasse mit Zweigstelle, Telegraph, [* 8] drei luth.
Kirchen, die Marienkirche (14. Jahrh.) mit 32 m hohem Gewölbe [* 9] und sehr hohem Dach, [* 10] die Johannis- und die Heilige Geistkirche, je eine reform. und kath. Kirche, Synagoge, königl. Gymnasium, Realprogymnasium, städtische und private höhere Mädchenschule, Waisenhaus; eine Eisenbahn-Hauptwerkstatt, mehrere Eisengießereien und Maschinenbauanstalten, Woll-, Vieh- und Leinwandmärkte. Der Verein der Kaufmannschaft vertritt die Stelle einer Handelskammer. - S. wurde 1120 von den Polen zerstört, 1229 zur Stadt erhoben; es gehörte einst zur Hansa, war stark befestigt und wurde im Mittelalter und im Dreißigjährigen Kriege mehrfach belagert und erobert. Am griff Schill den Ort mit Verlust an. - 2) S. an der Linde, Stadt im Großherzogtum Mecklenburg [* 11] - Strelitz, an der Linie Berlin-Stralsund der Preuß.
Staatsbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Neustrelitz), [* 12] hat (1895) 2381 meist evang. E., Postamt zweiter Klasse, Telegraph, neue Kirche, schönes Rathaus, Hospital, Armenhaus; Wollspinnereien, Fournierschneideanstalt, Lohmühle, Dampfsägewerke, Brauerei, Branntweinbrennerei und Preßhefefabrik. Die Stadt, welche seit 1259 Stadtrecht besitzt, hat der Herrschaft S. (s. Mecklenburg) und dem Kreis S. den Namen gegeben, welcher den südöstlichen und größten Teil des Großherzogtums bildet. Westlich von S. eine Burg aus der Wendenzeit, vielleicht das älteste Bauwerk des Landes, früher Sitz einer fürstl. Nebenlinie, jetzt Sitz eines Domanialamtes. - 3) Landesteil von Mecklenburg-Strelitz (s. Mecklenburg). - 4) Kreisstadt im preuß. Reg.-Bez. Danzig, [* 13] s. Preußisch-Stargard.
[* 1] ^[Abb.]