Viehzucht
und Milchwirtschaft, Viehhandel. Beträchtlicher Käseexport und Holzhandel. Seidenweberei und Strohhutfabrikation als Hausindustrie.
Seit 1893 führt eine Drahtseilbahn auf das aussichtsreiche Stanserhorn. Stans ist ein stattlicher, stadtähnlich gebauter
Flecken in einer grossen und fruchtbaren Ebene, mitten in einem Walde von Obstbäumen. Walnussbäume bilden
Alleen zu beiden Seiten der Landstrassen, welche sich da kreuzen. Stans hat gute Quellwasserversorgung und Hydrantenanlage,
sowie seit 1905 auch elektrisches Licht.
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Mittlere Temperatur im Juli und August 18 und 19° C. Oeffentliche Gebäude sind folgende:
1) Die Pfarrkirche, geweiht dem Apostel Petrus, der zugleich Landespatron von Nidwalden
ist, dessen Schlüssel das Landeswappen schmücken
und der im Landessiegel abgebildet ist. Die Kirche hat einen Turm aus dem 12. Jahrhundert, vielleicht den
schönsten romanischen Turm der Schweiz. Sie selbst ist ein grosser, dreischiffiger, mit zwei Reihen Marmorsäulen und majestätischen
marmornen Altären geschmückter Bau im italienischen Renaissancestil und stammt aus dem Jahre 1647. Eine Inschrift erinnert
an die verheerende Feuersbrunst von 1713. 2) Das Rathaus, erbaut 1756 an der Stelle, wo das alte
Rathaus gestanden, in welchem 1481 Niklaus von Flüe den entzweiten Eidgenossen den Frieden brachte. Die beiden Ratsäle des
Hauses schmücken alte Fahnen aus den Burgunderkriegen und italienischen Feldzügen, sowie vom französischen Ueberfall
1798, dann Gemälde von Vollmar und Wyrsch und die Porträts von über 70 Landammännern des Landes. In einem
Seitenbau befindet sich die kantonale Spar- und Leihkasse.
3) Das Kapuzinerkloster, 1583 von Ritter Melchior Lussi gegründet. Der jetzige Bau datiert aus 1668. Die Kapuziner leiten
und besorgen ein Gymnasium mit einem Internat für etwa 100 Studenten. Ansehnliche Bibliothek.
4) DasFrauenkloster zu St. Klara, gestiftet 1621. Hier besorgen Kapuzinerinnen die Primarschulen für
die Mädchen der Gemeinden Stans und Oberdorf unentgeltlich und leiten ein höheres Töchternpensionnat. Im Frauenkloster zu
Stans gründete Heinrich Pestalozzi 1798 das Waisenhaus, wurde aber schon im Juni 1799 von der Helvetik daraus vertrieben.
5) Zwei grosse Gemeindeschulhäuser.
6) Das Museum, in dem die Sammlungen des historischen Vereins von Nidwalden
untergebracht sind, nämlich
Altertümer, Gemälde, Bibliothek, naturhistorische und ethnographische Gegenstände.
12) An Denkmälern hat Stans: das Winkelrieddenkmal von Schlöth, das Denkmal für die Gefallenen vom (am
Beinhaus), das 1724 errichtete Winkelriedstandbild auf dem untern Dorfbrunnen und das Denkmal für die 1871 in
Stans verstorbenen Franzosen der internierten Ostarmee (auf dem Friedhof). Von privaten Gebäuden nennen wir das Höfli-Rosenburg
und das Winkelriedhaus, die beide aus dem 16. Jahrhundert stammen und sowohl architektonisch als durch die in ihnen aufbewahrten
Altertümer interessant sind.
Urkundliche Namensformen: 1036 Stantium;
1096 Stans;
1148 Stagnes;
1188 Stagnes. Stans war früher der
Sitz der Meier des Gotteshauses Muri, der Herren von Tottikon und von Turn. Versöhnung zwischen den Eidgenossen der Städte
und Länder durch Bruder Klaus von Flüe am und Aufnahme von Freiburg
und Solothurn
in den Bund. 1713 Zerstörung
eines grossen Teiles des Fleckens durch eine Feuersbrunst. Am Zerstörung zahlreicher Häuser der Umgebung von Stans
und Ermordung von vielen wehrlosen Frauen, Kindern und Greisen, sogar eines betenden Priesters am Altar in der Pfarrkirche
durch die siegreichen Franzosen.
Von hervorragenden Bürgern von Stans seien genannt: Ritter Melchior
Lussi (1529-1606), Gesandter der Eidgenossen ans Konzil von Trient;
die Kunstmaler Paul von Deschwanden (1811-1881), Theodor
von Deschwanden (1826-1861), Heinrich Keyser (1813-1900), Karl Georg Keyser (geb. 1843) und Emil Keyser (geb. 1847);
die
Bildhauer Franz Keyser (1804-1883) und Eduard Zimmermann (geb. 1873), der Landschaftsmaler Joseph Zeiger (1812-1883), der
Musiktheoretiker Mathis Lussy (geb. 1828).
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Vergl. Deschwanden, Konst. v. Der klimatische Kurort Stans. 1862. - Odermatt, Anton. Die Pfarrkirche in Stans (in den Beiträgenzur GeschichteNidwaldens. 1888-1900). - Segesser, J. P. Der Kirchturm in Stans in baulicher Beziehung (im Geschichtsfreund.1853). - Durrer, Rob. Die Kunst- und ArchitekturdenkmälerUnterwaldens. Zürich
1899.
(Stanz), Flecken und Hauptort des schweiz. Kantons Unterwalden nid dem Wald, 12 km nordöstlich
von Sarnen, in 455 m Höhe, am Fuße des Stanser Horns (1900 m), hat (1888) 2458 meist kath. E., Post, Telegraph,
[* 6] Pfarrkirche
im ital. Stil (17. Jahrh.), Kapuziner- und Nonnenkloster, Brunnendenkmal Arnolds von Winkelried, eine Marmorgruppe von Schlöth,
Rathaus mit den Bildnissen der Landammänner seit 1521, in dem 1481 durch die Vermittelung des Einsiedlers
Nikolaus von der Flüe das Stanser Verkommnis (s. Schweiz,
[* 7] ältere Geschichte) zwischen den entzweiten Eidgenossen geschlossen
wurde, ein Gymnasium, Zeughaus, Theater,
[* 8] Spital und eine Steintafel auf dem Kirchhof zur Erinnerung an den tapfern, wenngleich
erfolglosen Widerstand der Unterwaldener gegen die Franzosen Haupterwerbszweige sind Alpenwirtschaft,
Acker- und Obstbau. 3,5 km nordwestlich von S. an der Seeenge zwischen dem Alpnacher und dem Vierwaldstätter See, in 439 m
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254 Höhe, das Dorf Stansstad, Hafen von S., mit S. durch elektrische Straßenbahn verbunden, mit 529 E., einem 1308 erbauten
mächtigen Wartturm und einer eisernen Seebrücke.