(Stanislawow), Stadt in Galizien, an der Bistritza, Knotenpunkt der Lemberg-Czernowitzer
Bahn und der Staatsbahnlinie Stryi-Husiatyn, ist Sitz
eines griechisch-katholischen Bistums, einer Bezirkshauptmannschaft, eines
Kreisgerichts und einer Finanzbezirksdirektion, hat ein Standbild Kaiser Franz I., ein Obergymnasium, Oberrealschule, Lehrerbildungsanstalt,
große Eisenbahnwerkstätte, Ziegelfabrikation, Dampfmühle, Bierbrauerei, Gerberei, lebhaften Handel und (1880) 18,626 Einw.
(darunter 10,023 Juden).
1) Bezirkshauptmannschaft in Galizien, hat 868,88 qkm und (1890) 105 408 (53 517 männl., 51 891 weibl.)
meist ruthen. E. (32 394 Polen, 5887 Deutsche) in 99 Gemeinden mit 232 Ortschaften und 91 Gutsgebieten und umfaßt die Gerichtsbezirke
Halicz und S. - 2) S., poln. Stanisławów, Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft, eines Kreis- und eines Bezirksgerichts
(67 886 E.), eines griech.-kath. Bischofs, einer Vetriebsdirektion der Staatsbahnen und der 13. Kavalleriebrigade, an der
Bistritza und den Linien Lemberg-Czernowitz, Stryj-S.-Husiatyn und S.-Körösmezo (117 km) der Österr.
Staatsbahnen, ist nach dem großen Brande von 1868 neu aufgebaut und hat (1890) 22 391 meist poln. E.,
darunter 12 149 Israeliten, in Garnison ein Bataillon des 58. Infanterieregiments «Erzherzog Ludwig Salvator», 2 Bataillone des 95. Infanterieregiments
«Ritter von Rodakowski», das 31. und 33. Divisionsartillerieregiment, drei
Kirchen, darunter die schöne Marienkirche, Standbild Kaiser Franz' I., Stadttheater, poln. Obergymnasium,
Oberrealschule, Lehrerseminar, Handels- und Gewerbeschule, drei Spitäler, ein Landesstrafhaus; eine große Eisenbahnwerkstätte,
Dampfmühle, Gerberei, Färbereien, Dampfziegelei, Preßhefefabrik und bedeutenden Produktenhandel.