Stangens
Reisebureau
, genauer
Karl Stangens Reisebureau
, 1868 durch
Karl
Stangen (geb. zu Ziegenhals in
Schlesien)
[* 2] gegründete Firma, die es sich zur
Aufgabe macht, die Schwierigkeiten, die sich dem Reisenden namentlich
im internationalen Verkehr entgegenstellten, zu beseitigen und dadurch das
Reisen in ferne
Länder zu erleichtern. Nach dem
Muster Galignanis (der Anfang dieses Jahrhunderts ein ähnliches Unternehmen in
Paris
[* 3] gründete) hatte zu diesem Zweck schon
Louis
Stangen (geb. zu
Ottmachau, gest. 1876),
Bruder des vorigen, seit 1863 vereinzelte Vergnügungsfahrten
(1863
die erste nach der Sächsischen
Schweiz)
[* 4] und Gesellschaftsreisen (1864
die erste nach dem
Orient,
Kairo,
[* 5]
Jerusalem,
[* 6] Smyrna,
Konstantinopel)
[* 7] unternommen, ohne dem Unternehmen eine feste Organisation zu geben.
Karl Stangen war bis 1894, wo sein Sohn Ernst Stangen als Teilhaber in das Geschäft trat, der alleinige Inhaber des Bureaus. Es wurden bis Mitte 1897 außer vielen Extrazügen (ungefähr 6000 Personen) und Reisen, um Besuch der Berliner [* 8] Gewerbeausstellung (5000 Personen) etwa 600 größere Reisen (mit 7000 Personen) nach außerdeutschen Ländern ausgeführt. Ferner hat das Bureau auf Grund von Verträgen mit fast allen Eisenbahn- und Dampfschiffahrtsverwaltungen, Hotels und andern Verkehrsetablissements im In- und Auslande seit 1888 eine besondere Abteilung geschaffen, in der alle Arten Fahrkarten, Ausschiffungscoupons, Hotelanweisungen u. s. w., sowohl für das Inland als für die weitgehendsten Touren im internationalen Verkehr aufliegen und verkauft werden. 1883 wurde ein Importgeschäft von Kunst- und Industriegegenständen des Auslandes mit dem Bureau verbunden. Karl Stangen schrieb: «Palästina [* 9] und Syrien» (Berl. 1877),
«Eine Reise um die Erde 1878/79» (Lpz. 1880; 2. Aufl., ebd. 1881),
außerdem begründete er 1884 die Zeitschrift «Der
Tourist» (jetzt hg. von Fischer und
Franke) und 1894
«Karl Stangens
Verkehrs-Zeitung».