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Schloss
Steinegg im Thurgau
unterstellt war. Die hohe Gerichtsbarkeit übte die Landgrafschaft und spätere eidgenössische Vogtei
Thurgau
bis 1798 aus. Als die Reformation aufkam, war Stammheim
dem neuen Glauben leidenschaftlich zugetan. Der Untervogt Hans Wirth
daselbst und seine beiden Söhne, die Geistlichen Adrian und Johannes Wirth, sowie der Untervogt Rüttimann
in
Nussbaumen wurden die
Häupter einer eifrigen Reformpartei, die
Bilder und Kruzifixe beseitigte.
Der damalige thurgauische Landvogt, schon als
Schwyzer ein Feind der Reformation, ging im Auftrag der katholischen Orte gegen
die Vertreter der neuen Lehre vor. Pfarrer Oechslin
auf Burg bei
Stein wurde von ihm gefangen gesetzt. Die
Reformierten von
Stein, Stammheim
und Umgebung versuchten diesen zu befreien, und als es ihnen misslang, stürmten sie die
Karthause
Ittingen und steckten sie in
Brand (1524). Auf Verlangen der katholischen
Stände musste Zürich
den Hans Wirth und seine Söhne,
sowie Rüttimann ausliefern. Obwohl sie nachgewiesenermassen zur Ruhe gemahnt hatten, wurden sie mit
Ausnahme von Adrian Wirth zu
Baden als Ketzer zum Tode verurteilt. Vergl.
Kradolfer, J. J. Geschichte der Kirchgemeinde Stammheim.
1866. -
Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft Zürich.
62 und 63. - Durrer, Bob. Der mittelalterliche Wandschmuck der
Kapelle zu
Waltalingen
bei Stammheim.
1899. - Durrer, Rob., und
Rud. Wegeli. Zwei schweizerische Bilderzyklen aus dem Anfang
des 14. Jahrhunderts. Zürich
1900.