Stahlstich
,
Siderographie, die
Vervielfältigung von Zeichnungen, Gemälden u. s. w. durch gravierte Stahlplatten,
ist eine zuerst (1820) von Charles Heath in England angewendete graphische Kunst. In
Deutschland
[* 2] wurde der S. von engl. Stechern
(Winkles, Payne) in dem
Atelier des Professors
Karl Frommel in
Karlsruhe
[* 3] eingeführt. Deutsche
[* 4] Stecher eigneten
sich bald die
Technik der Engländer an und haben ganz Vorzügliches geleistet. Die Bearbeitung ist in der Hauptsache dieselbe
wie beim Kupferstich
(s. Kupferstechkunst), man wendet alle
Manieren desselben auch auf
Stahl an.
Da aber die Härte des
Stahls
die Bearbeitung erschwert, entbehren S. der Weichheit und Zartheit der
Abdrücke von Kupferplatten, die
allerdings in höchstens tausend Exemplaren hergestellt werden können, während man von der Stahlplatte ungefähr 20000
Abzüge
nehmen kann. Neuerdings ist der S. ganz außer Gebrauch gekommen, nachdem man gelernt hat, die Kupferplatten durch Verstählen
(s. d.) widerstandsfähiger zu machen. Das
Technische des Drucks von S. entspricht dem von Kupferstichen
(s. Kupferdruck).