Stachelbee
rstrauch
(Ribitzel,
Grossularia Mill.), Untergattung der
Gattung
Ribes
(Familie der
Saxifragaceen),
Sträucher
mit sehr verkürzten
Zweigen, meist dreiteiligen
Dornen an der
Basis derselben, büschelförmig gestellten Blättern und einzeln
oder in arm-, selten reichblütigen
Trauben stehenden
Blüten. Der gemeine Stachelbee
rstrauch
(Krausbeere,
Klosterbeere, R.
Grossularia
L.), mit meist dreiteiligen
Stacheln, drei- bis fünflappigen Blättern, 1-3 grünlichgelben
Blüten an
gemeinschaftlichem Stiel und grünlichweißen oder roten
Früchten, ist wahrscheinlich im nordöstlichen
Europa
[* 2] heimisch, wo
er in
Norwegen
[* 3] bis 63° nördl.
Br. vorkommt, und findet sich bei uns vielfach verwildert.
Linné u. a. unterscheiden drei Arten: R. uva crispa, mit schließlich unbehaarten, grünlichen oder gelben Früchten, im Norden; [* 4]
R. Grossularia, niedriger, behaart, sehr stachlig, mit behaarten, grünlichen oder gelben Früchten, in den Alpen, [* 5] in Griechenland, [* 6] Armenien, auf dem Kaukasus, Himalaja, seltener bei uns verwildert;
R. reclinatum, mit roten, glatten Früchten, aus dem Kaukasus, vielleicht bei uns verwildert.
Die meisten Kultursorten dürften von der ersten Art abstammen, die roten von den letztern; doch werden auch viele Blendlinge kultiviert. Der S. wächst am besten in lockerm, nahrhaftem Boden in freier, aber geschützter Lage; man pflanzt ihn meist auf Rabatten, doch darf er nicht zu dicht und nicht unter hohen Bäumen stehen. Im Spätherbst oder im zeitigen Frühjahr schneidet man allzu lange oder schlecht gestellte Zweige wie auch Wurzelschößlinge fort, nach dem Fruchtansatz gibt man zweimal einen Düngerguß und pflückt zu dicht hängende Beeren aus; man vermehrt ihn durch Stecklinge aus vorjährigen, im Herbst geschnittenen Trieben oder durch Wurzelausläufer und gewinnt die besten Früchte von einstämmig erzogenen Kronenbäumchen, welche durch Unterdrücken der Seitentriebe und Wurzelsprosse, sehr gut und dauerhaft durch Okulieren [* 7] und Kopulieren auf R. aureum zu erziehen sind.
Empfehlenswerte Sorten sind: rote: Alexander, Blood hound, Farmer's Glory, Jolly Printer, Over all;
grüne: Early green hairy, Freecost, Green Willow, Nettle green;
gelbe: Britannia, Bumper, Golden, Smiling Beauty, Yellow Lion;
weiße: Balloon, Large hairy, Ostrich White.
Queen
Mary, Sämling von Pausner. Über die
Zusammensetzung der Stachelbeeren
s.
Obst. Der
Strauch wird zuerst in einem französischen Psalmenbuch des 12. Jahrh. als Groisellier,
die
Frucht vom
Trouvère
Rutebeuf im 13. Jahrh. erwähnt. Gegenwärtig ist die Stachelbeere
eine Lieblingsfrucht
der
Engländer, welche vorzügliche
Sorten erzogen haben. Man benutzt sie auch viel zur Bereitung von
Obstwein.
Mehrere amerikanische Stachelbee
rsträucher werden bei uns als Ziersträucher kultiviert.