Stablewski
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Florian Alexander von, Erzbischof von Gnesen und Posen, [* 3] geb. zu Fraustadt [* 4] als Sohn eines Rittergutsbesitzers und frühern franz. Offiziers, studierte seit 1861 zuerst im Posener Seminar und dann in München [* 5] Theologie und ward darauf Seelsorger in einer von der Cholera besonders heimgesuchten Gemeinde seiner Heimat, dann Religionslehrer am Gymnasium zu Schrimm. 1873 wurde S. Propst zu Wreschen, 1876 Mitglied des Abgeordnetenhauses, wo er bald als gewandter Redner der poln. Fraktion sich einen Namen machte. 1880 wurde er Geheimkämmerer des Papstes, 1889 apostolischer Protonotar.
Mit dem gemäßigtern Teil seiner Partei suchte er durch freundlichere Beziehungen zur preuß. Regierung größere Zugeständnisse derselben für die poln. Interessen zu erwirken. Auf dem Katholikentage zu Thorn [* 6] 1891 sprach sich S. scharf gegen Rußland und warm für den Anschluß an Kaiser Wilhelm Ⅱ. aus. Am willigte die preuß. Regierung in seine Ernennung zum Erzbischof von Posen und Gnesen. S. bekleidet gleichzeitig auch die Metropolitanwürde des Bistums Culm. [* 7] Außer einer Reihe poln. Predigten hat er eine Monographie über den Kirchenvater Petrus Chrysologus (Pos. 1872) veröffentlicht.