Stabheuschrecken
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Stabheuschrecken,
(Phasmodĕa Burm.), Insektenfamilie aus der Ordnung der Geradflügler [* 3] (Orthoptera), höchst bizarr gestaltete, fast ausschließlich auf die Tropen beschränkte Tiere mit meist stabförmigem Körper, auf Kosten des vordern vorherrschend entwickeltem Mittelbrustring, freiem, geneigtem Kopf, halbkugeligen Augen, fadenförmigen Fühlern, gleich gestalteten Beinen, oft mit lappenartigen Verbreiterungen, mit großen oder rudimentären Flügeln versehen oder gänzlich flügellos; träge, sich langsam und unsymmetrisch bewegende Tiere, welche sich meist des Nachts von Blättern nähren und durch ihre Gestalt Schutz gegen Feinde gewinnen, indem sie in der Ruhe dürren Zweigen oder Ästen, grünen oder trocknen Blättern täuschend ähnlich sehen. Im südlichen Europa [* 4] kommen nur einige wenige flügellose Arten, sogen. Stabheuschrecken, wie Bacillus gallicus Fab. (s. Tafel »Mimikry«),
von grünlicher oder bräunlicher Farbe und 5-8 cm Länge, vor, während es in den Tropen nahezu fußlange Arten gibt, wie Phasma gigas Fab., in Südamerika, [* 5] welches an Körperlänge von keinem andern lebenden Insekt übertroffen wird. Das wandelnde Blatt (Phyllium siccifolium L., s. Tafel »Geradflügler«),
in Ostindien, [* 6] eine der auffallendsten Insektenformen, ahmt mit dem erweiterten Hinterleib und den Flügeldecken die Form eines Blattes nach, ist 9 cm lang, hellgrün, mit blattartig verbreiterten Schenkeln und Schienen.