Stölzel,
Adolf, Jurist, geb. zu Gotha, studierte in Marburg und Heidelberg, trat in den kurhess. Justizdienst, war 1861-72 Richter in Cassel, wurde dann Kammergerichtsrat in Berlin und vortragender Rat im preuß. Justizministerium, daneben Mitglied, 1886 Präsident der Prüfungsbehörde für die große jurist. Prüfung, 1887 auch ord. Honorarprofessor daselbst. 1891 wurde er zum Mitglied des Herrenhauses und Kronsyndikus ernannt. Er schrieb namentlich: «Handbuch des kurhess. Civil- und Civilprozeßrechts» (anonym, mit mehrern andern, 2 Bde., Cass. 1860-61),
«Die Lehre von der operis novi nunciatio» (ebd. 1865),
«Die Entwicklung des gelehrten Richtertums» (preisgekrönt, 2 Bde., Stuttg. 1872),
«Das Recht der väterlichen Gewalt in Preußen» (Berl. 1874),
«Das Eheschließungsrecht im Geltungsbereich des preuß. Gesetzes vom 9. März 1874» (ebd. 1874),
«Deutsches Eheschließungsrecht» (ebd. 1876),
«Brandenburg-Preußens Rechtsverwaltung und Rechtsverfassung» (2 Bde., ebd. 1888),
«Fünfzehn Vorträge aus der brandenb.-preuß. Rechts- und Staatsgeschichte» (ebd. 1889),
«Das landesherrliche Ehescheidungsrecht» (ebd. 1891),
«Schulung für die civilistische Praxis» (2. Aufl., ebd. 1896). Außerdem eine Biographie von Suarez (Berl. 1885).