Srinagar
auch Suradschnagar (sanskr. Sūrjanagar, d. h. Sonnenstadt), öfters auch Kaschmir [* 2] genannt, Hauptstadt der Provinz Kaschmir im Reiche Kaschmir und Dschamu (s. Kaschmir) und Sommerresidenz des Maharadscha, unter 34° 5½' nördl. Br. und 74° 51' östl. L., im herrlichen Thale von Kaschmir am Ufer des Dschihlam, der hier 80 m breit die Stadt in 2 durch 7 Brücken [* 3] verbundene Hälften teilt; auch verschiedene Kanäle durchschneiden die Stadt. S. liegt 1608 m ü. d. M. und ist von sumpfigen Niederungen umgeben, die das Klima ungesund machen.
Die Bevölkerung beträgt (1891) 118 960, darunter 26 069 Hindu; fast alle übrigen Einwohner sind Mohammedaner. S. besitzt hölzerne Häuser in engen und schmutzigen Straßen, die oft von Feuersbrünsten heimgesucht werden, einen großen Bazar (im Maharadsch-gandsch), eine schnurgerade Pappelallee, einen 76 m hohen Festungsberg (Hari-Parbat) im Norden, [* 4] dessen Spitze ein Fort einnimmt, ferner ein Fort und den Palast auf dem Scher Garhi (Tigerburg), eine Dschami Masdschid (große Moschee), ein vierseitiges Gebäude mit offenem Hof [* 5] in der Mitte und zahlreiche Gärten. Der Dal, d. i. der See an der Nordostseite von S., auf dem die «schwimmenden Gärten» treiben, ist von Moore in seinem «Lalla Rookh» besungen, und der Lustgarten Schalimar-Bagh ist der Schauplatz seines «Light of the Harem». - (S. auch Garhwal.)