Spurgeon
(spr. spörrdsch'n),
Charles
Haddon, engl. Kanzelredner, geb. zu Kelvedon in
Essex, war zunächst
Hilfslehrer an einer
Schule zu
Newmarket und schloß sich, von
Bunyans Pilgerreise beeinflußt, 1850 der baptistischen
Gemeinde
in
Cambridge an, deren
Lehren
[* 2] er bald als Landprediger zu Teversham vertrat; seine große
Jugend verschaffte
ihm hier den Beinamen »the boy preacher«. Kaum 17 Jahre alt, wurde er
Prediger einer kleinen Baptisten
kapelle zu Waterbeach
und erreichte als solcher Erfolge, wie sie an
Wesley und
Whitefield erinnerten. Seit 1853 an der Baptisten
kapelle in der
New
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Parkstreet zu London,
[* 4] predigte er unter solchem Zudrang, daß sehr bald eine Vergrößerung des Gebäudes nötig wurde. Doch
auch das neue Gebäude genügte auf die Dauer nicht, denn bald war S. die merkwürdigste Charakterfigur des so überreich
verzweigten kirchlichen Lebens der englischen Metropole und ihr populärster Kanzelredner, zu welchem Vertreter
aller Stände und Bekenntnisse wallfahrteten. So veranlaßten seine Verehrer 1856 eine öffentliche Subskription zum Bau einer
mächtigen Halle,
[* 5] welche, in Newington Butts gelegen und zu den Sehenswürdigkeiten Londons gehörend, 1861 unter dem Namen »Spurgeon's
Tabernacle« eröffnet wurde und 4400 Zuhörern Raum darbietet. Von seinen Predigten erschienen viele Hunderte im Druck,
zahlreiche auch in deutschen Übersetzungen (gesammelt in 5 Bänden, Hamb. 1860-73); zuletzt noch seine »Lectures
to my students« (Lond. 1875; deutsch, Hamb. 1878-80, 2 Bde.).