Titel
Sprottau.
[* 1]
1) Kreis im preuß. Reg.-Bez. Liegnitz, hat 729,67 qkm und (1895) 37 002 (17 924 männl., 19 078 weibl.) E., 2 Städte, 58 Landgemeinden und 48 Gutsbezirke. - 2) Kreisstadt im Kreis S., am Bober, in den hier die Sprotte mündet, und an der Linie Lissa-Hansdorf der Preuß. Staatsbahnen, Sitz des Landratsamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht Glogau) und Bezirkskommandos, hat (1895) 7676 E., darunter 1725 Katholiken und 74 Israeliten, in Garnison die 2. und 3. Abteilung des Feldartillerieregiments von Podbielski (niederschles.) Nr. 5, Postamt erster Klasse, Telegraph, Fernsprecheinrichtung, Denkmal (1895, von Pfuhl) des hier geborenen Heinr. Laube, evang. und kath. Kirche, ehemaliges Nonnenkloster, jetzt Amtsgericht, Rathaus, Realgymnasium, höhere Mädchenschule, evang. und kath. Bürgerschule, Wasserleitung, Kanalisation, Gasbeleuchtung, Schlachthof; Fabrikation von Zündwaren, Cigarren, Wachswaren, Schuhleisten, Brückenwagen, Strumpfwaren und Chemisetts, Kunst-, Ölmühlen, Brauereien, Dampfsägewerke, Ziegeleien und Holzhandel. Die Stadt hat ein beträchtliches Vermögen (7149 ha Forst, sieben Rittergüter u. s. w.). In der Umgebung liegen die Hüttenwerke Mallmitz (s. d.) und die Wilhelmshütte in Nieder-Eilau, eine der größten Maschinenfabriken Schlesiens; ferner die Wetterssche Knochenmühle und die Wichelsdorfer Stärkefabrik.
[* 1] ^[Abb.]