Springer,
Fisch, s. Blaufisch;
2 Seiten, 1'174 Wörter, 8'675 Zeichen
Fisch, s. Blaufisch;
Sekte, s. Baptisten.
Anton, Geschichtschreiber und Kunstschriftsteller, geb. in Prag, machte seine Studien daselbst, promovierte im März 1818 zu Tübingen und habilitierte sich in Prag für das Fach der neuern Geschichte. Daneben wirkte er in der Presse im Sinne der Rechten des Reichstags für Föderativverfassung und Versöhnung der Nationalitäten sowie für den Ausschluß Österreichs aus dem Deutschen Bunde. Unter dem Ministerium Schwarzenberg-Thun wurde S. die Erlaubnis zum Lesen nicht weiter verwilligt und die von ihm geleitete Zeitung «Union» nach achtwöchigem Bestehen auf Befehl Schwarzenbergs unterdrückt, weil sie die Olmützer Konferenzen im preuß. Sinne beurteilte. Im Herbst 1852 ging S. nach Bonn, wo er sich an der Universität für neuere Kunstgeschichte habilitierte und 1860 eine ordentliche Professur erlangte. 1872 wurde er an die Universität Straßburg, 1873 nach Leipzig berufen, wo er starb. Unter seinen histor. Schriften sind hervorzuheben: «Geschichte Österreichs seit dem Wiener Frieden» (2 Bde., Lpz. 1863?65),
«F. Ch. Dahlmann» (2 Bde., ebd. 1870-72),
«Paris im 13. Jahrh.» (ebd. 1856) und «Geschichte des Revolutionszeitalters» (Prag 1849),
«Österreich nach der Revolution» (ebd. 1850) und «Österreich, Preußen und Deutschland» (ebd. 1851). Sehr geschätzt sind S.s kunsthistor. Arbeiten: die «Kunsthistor. Briefe» (Prag 1852-57),
«Die Baukunst des christl. Mittelalters» (Bonn 1851),
«Geschichte der bildenden Künste im 19. Jahrh.» (Lpz. 1858),
«Bilder aus der neuern Kunstgeschichte» (2. Aufl., 2 Bde., Bonn 1886),
«Raffael und Michelangelo» (3. Aufl., 2 Bde., Lpz. 1895),
«Grundzüge der Kunstgeschichte» (ebd. 1888; 4. Aufl. u. d. T. «Handbuch der Kunstgeschichte», 4 Tle., 1895-96). Auch bearbeitete S. die deutsche Ausgabe von Crowes und Cavalcaselles «Geschichte der altniederländ. Malerei» (Lpz. 1875). Nach seinem Tode erschienen: «Albrecht Dürer» (Berl. 1892) und «Aus meinem Leben» (ebd. 1892). Verdienstlich sind auch S.s Forschungen auf dem Gebiete der Ikonographie, deren Resultate er in den «Abhandlungen der königl. Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften» (1879, 1880, 1884, 1889) veröffentlichte.
Julius, Verlagsbuchhandlung in Berlin, gegründet 1842 zunächst als Sortimentsbuchhandlung von Julius Springer (geb. in Berlin, 1867-73 Vorsteher des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, gest. ging über an dessen Sohn Ferdinand Springer (geb. Teilhaber seit 1872), dem 1879 des letztern Bruder, Fritz Springer (geb. als Teilhaber beitrat. Der Verlag umfaßt wissenschaftliche Werke, besonders aus der Chemie, Mathematik, Physik, Forstwissenschaft, Pharmacie, Medizin, der gesamten Technik, 20 Fachzeitschriften, 4 ebensolche Kalender, amtliche und halbamtliche Publikationen von Reichs- und preuß. Behörden, das «Reichskursbuch» (1880 fg.); endlich Schulbücher, Schachlitteratur, Jeremias Gotthelfs Schriften u. a. Das Sortimentsgeschäft wurde 1858 verkauft und besteht noch unter der Firma «Georg Winckelmann». Für das Personal wurde 1892 eine Unterstützungskasse mit 20000 M. errichtet.