Titel
Sprengwerk
,
[* 2] im
Gegensatz zu
Hängewerk
[* 3] (s. d.)
Baukonstruktion, mittels deren
Balken oder Balkenlagen
von mehr oder minder bedeutender
Länge durch
Streben oder durch
Streben und Spannriegel von unten gestützt werden. Sprengwerke
werden zur Unterstützung von Brückenbahnen und von
Dachstühlen, seltener von
Zwischendecken, verwendet und bestehen in ihrer
einfachsten Gestalt aus einem durch zwei
Streben
[* 1]
(Fig. 1) oder aus einem durch zwei
Streben und einen Spannriegel
[* 1]
(Fig. 2) unterstützten
Balken. Bei zunehmenden
Längen der
Balken werden dieselben durch je vier, je sechs und mehr
Streben
ohne Spannriegel oder mit bez. je zwei, je drei und mehr der letztern unterstützt.
Bei
Dachstühlen werden die Sprengwerke
meist aus mehreren in Form eines
Polygons verbundenen geraden
Streben
zusammengesetzt
[* 1]
(Fig. 3), während sie bei Brückenbauten meist fächerförmig angeordnet werden.
Wo, besonders im
¶
mehr
letztern Fall, die Streben sehr lang werden und eine geringe Neigung erhalten müssen, werden sie an einem oder mehreren Punkten
durch Zangen, welche mit den Hauptbalken verbunden sind, versteift
[* 2]
(Fig. 4) oder die Streben aus mehreren, meist verdübelten
Balken zusammengesetzt. Bogensprengwerke
sind aus gebogenen Balken oder aus teils wagerecht (System Emy),
teils lotrecht (System Delorme) untereinander verbundenen Bohlen bestehende Sprengwerke
, die früher teils im Hoch-, teils im
Brückenbau Anwendung fanden. Unter die bedeutendsten hölzernen Bogensprengwerke
im Hochbau gehören das nach dem Delormeschen
System gebaute Kuppeldach der Kornhalle in Paris
[* 5] und der katholischen Kirche in Darmstadt
[* 6] sowie der nach dem Emyschen
System erbaute Dachstuhl
[* 7] einer Reitbahn zu Libourne bei Bordeaux.
[* 8] Die bedeutendsten hölzernen Sprengwerk
brücken sind die nach
dem Emyschen System konstruierten Viadukte von Willington und St.-Germain
[* 2]
(Fig. 5) sowie die 1848 und 1849 von Brown in der Eriebahn
erbaute Kaskadebrücke, welch letztere eine Schlucht von 53,34 m Weite überspannt, und deren
vier Tragrippen aus je zwei gekrümmten, durch Fachwerk
[* 9] verbundenen Balkenlagen
[* 2]
(Fig. 6) bestehen.
[* 2]
^[Abb.: Fig. 1. Einfaches Sprengwerk.
Fig. 2. Sprengwerk
mit Spannriegel.
Fig. 3. Polygonal-Sprengwerk.
Fig. 4. Zusammengesetztes
Sprengwerk.
Fig. 5. Bogensprengwerk
brücke.
Fig. 6. Sprengwerk
brücke mit
Bogenfachwerk.]