breit, während der untere S., unterhalb Lübben, 15 km Länge und 6 km Breite
[* 5] hat. Von der Spree in zahlreichen netzförmig
verbundenen Armen durchflossen, ist die Niederung oft überschwemmt. Ein Teil des sumpfigen Bodens ist durch Kanäle entwässert
und in Felder und Wiesen umgewandelt worden, während der andre, mit Wald (größtenteils Erlen) bestandene
Teil nur auf Kähnen zugänglich ist. Der gleiche Verkehr findet auch in den OrtenBurg (Kaupergemeinde), Lehde und Leipe statt,
wo jedes Gehöft auf einer einzelnen Insel liegt.
Die Einwohner sind nur noch im östlichen Teil des obern Spreewaldes (Burg) Wenden, sonst bereits germanisiert; sie treiben
außer Viehzucht und
[* 6] Fischerei
[* 7] besonders Gemüsebau, dessen Produkte (Gurken von Lübbenau) weit verfahren
werden. Durch die Bemühungen des Spreewaldvereins ist neuerdings Sorge getragen, die Schönheiten des Spreewaldes noch mehr
aufzuschließen, namentlich auch die für den Fremdenverkehr meist unzulänglichen Wirtshäuser zu heben.
Vgl. Franz, Der
S. in physikalischer und statistischer Hinsicht (Görl. 1800);
(wend. Błóta, d. i. Sümpfe), in der Niederlausitz, der den KreisenCottbus,
[* 8] Lübben und Calau des preuß. Reg.-Bez.
Frankfurt angehörige, 44,5
km lange und bis 11 km breite, etwa 275 qkm bedeckende Bruch, der, von der
Spree vielarmig durchschnitten und bei hohem Wasserstande fast ganz überschwemmt, zahlreiche Dörfer, Kolonien, bedeutende
Waldungen (vorherrschend Erlen), Wiesen, Hutungen und Äcker enthält. Ein Teil des sumpfigen Bodens ist durch Kanäle entwässert
und in Felder und Wiesen verwandelt, der andere mit Holz
[* 9] bestandene Teil im Sommer nur auf Kähnen, im Winter
auf dem Eise zugänglich. Die meist wend. Einwohner treiben außer beträchtlicher Viehzucht und
Fischerei auch starken Gemüsebau (Gurken), dessen Produkte nach Berlin
[* 10] und Dresden
[* 11] verfahren werden. Der S. ernährt etwa 30000 An- und
Bewohner, die noch zum Teil wend. Sprache
[* 12] und Sitte und eine höchst kleidsame Tracht erhalten haben.
Der Obere S. beginnt bei Fehrow, 11 km westlich von Peitz, reicht bis Lübben in einer Länge von 30 km und einer Breite bis 11 km
und bildet ein Oval
[* 13] von 165 qkm. Der Untere S., ärmer an Baumwuchs, nimmt seinen
Anfang unterhalb Lübben, ist gegen 15 km lang und 6 km breit und endet bei dein Nauendorfer oder Prahmsee bei Alt-Schadow.
Der S. hat seine eigentümlichen landschaftlichen Reize und wird von Berlin aus im Frühjahr häufig besucht. -
Volkssagen und Gebräuche aus dem S. (Lpz. 1880); Führer durch den S. (Lübben 1889);
Trinius, Märk. Streifzüge, Bd. 3 (Mind. 1887);
Köhler, Die Landesmelioration des S. (Berl. 1885); Virchow und von Schulenburg, Der S. und der Schloßberg von Burg, prähistor.
Skizze (ebd. 1880); Ackermann, Führer durch den S. (ebd. 1893).