Sporck
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Johann, Graf von, österr. General, geb. wahrscheinlich 1601 zu Westerloh bei Delbrück, nahm jung als Reiter Dienste [* 2] im bayr. Heere, in dem er fast den ganzen Dreißigjährigen Krieg mitmachte. Für sein tapferes Verhalten in der Schlacht bei Jankau im März 1645 wurde S. Generalmajor. Nach dem Ulmer Waffenstillstand (März 1647) trat S. mit Johann von Werth in kaiserl. Dienste, wurde zum Feldmarschalllieutenant und bald darauf zum Freiherrn ernannt und mit dem böhm. Indigenat beliehen.
Später diente S. unter Montecuccoli gegen die Schweden [* 3] in Polen wie auch bei dem verbündeten Heere, das 1657-60 die Schweden aus Schleswig-Holstein [* 4] und Dänemark [* 5] vertrieb. Dann focht er mit Montecuccoli in Ungarn [* 6] gegen die Türken und hatte mit seinen Reiterregimentern den wesentlichsten Anteil an dem Siege bei St. Gotthardt an der Raab [* 7] Zum Lohn wurde er zum Reichsgrafen und zum General über die gesamte Kavallerie ernannt. Auch bei der ungar. Adelsverschwörung (s. Frangipani) kämpfte S. 1670 glücklich gegen die Aufständischen. Zuletzt diente er mit Montecuccoli 1674-75 gegen die Franzosen in den Niederlanden und am Rhein. Dann nahm er seinen Abschied und starb auf seinem Schloß Herman-Mester in Böhmen. [* 8] - Vgl. Rosenkranz, Graf Johann von S. ¶
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(1845; 2. Aufl., Paderb. 1854; billige Ausg. 1877); Löher bearbeitete das Leben und die Thaten S.s als epische Dichtung (Gött. 1854).