(roman. Speluga), ein Hochgebirgspaß der
Graubündner Alpen (2117 m), zwischen dem Tambo- und
Surettahorn,
verbindet den
Hinterrhein mit dem Liro (Nebenfluß derAdda), also
Bodensee und
Comersee, und ward schon
zur Römerzeit benutzt. Über den S. führte
Macdonald(27. Nov. bis die französische Reservearmee.
Später (1812
bis 1822) unternahm die österreichisch-lombardische
Regierung den
Bau derSplügenstraße, die vom
Graubündner Dorf S. (1450
m) bis
Chiavenna (317 m) 38 km lang, überall 4,5 m breit ist und eine größere
Zahl von
Galerien und Zufluchtsstätten enthält. Erbauer war
Karl Donegani. Seit längerer Zeit ist der S. auch als
Paß
[* 2] für
eine ostschweizerische
Alpenbahn in Aussicht genommen.
Zollamt. 65 Häuser, 373 reform. Ew.
deutscher Zunge.
Wiesenbau und Viehzucht.
Sommerfrische. Vor der Eröffnung der Gotthardbahn war Splügen
dank dem starken Verkehr, der damals über den Splügenpass ging, eine sehr belebte Ortschaft.
Mit der Abnahme dieses Verkehrs
sind zahlreiche junge Leute aus der ganzen Thalschaft in überseeische Länder ausgewandert. 1834 hat ein Hochwasser des
Hinterrheins 12 Häuser des Dorfes Splügen zerstört.
Grosse und schöne neue Kirche, die an die Stelle
der ehemaligen St. Rochuskirche getreten ist.
roman. und ital. Spluga, Dorf und Hauptort des
Kreises Rheinwald im Bezirk Hinterrhein des schweiz. Kantons Graubünden
und des Rheinwaldthals, am Hinterrhein, in 1450 m
Höhe am nördl. Fuß des Splügenpasses, besteht aus Zoll-, Lager- und Gasthäusern und einer Gruppe brauner altertümlicher
Holzhäuser mit steinbeladenen Dächern und hat (1888) 413 E., darunter 18 Katholiken, Post, Telegraph;
[* 4] Alpenwirtschaft und
Transit von Waren (besonders Wein) und Personen auf den beiden hier sich trennenden Straßen über den Bernardino
(s. d.) und den Splügenpaß.