Spitzweg,
Karl, humoristischer Genremaler, geb. war anfangs Gehülfe in einer Apotheke zu München und zu Straubing, bezog 1830 die Universität in München, mußte aber wegen einer Krankheit das Studium unterbrechen und ging nach seiner Genesung zur Malerei über und zwar zunächst zur Landschaft (1836) und später zum Genre. Nachdem er mehrere Jahre für die «Fliegenden Blätter» gearbeitet hatte, brachte er vom Beginn der 40er Jahre an eine Fülle von Bildern, die, oft mit der Landschaft verbunden, entweder den Humor zur Hauptsache machen, oder in einem ernsten oder anmutigen Stoff die Saite des Gemüts anschlagen und zum Herzen sprechen.
Der erstern Art sind z. B.: der Sonntagsjäger (1844), der Witwer, der Polizeidiener, der sich aus Langerweile auf seinem Posten die Zeit mit Fliegenfangen vertreibt, der Bücherwurm (1852), der federnschneidende Schreiber, die Bibelauslegung (1860), der Briefträger in einem Landstädtchen, Rast einer wandernden Schauspielertruppe, der Anachoret (1860), der Porträtmaler u. a.; der zweiten Art gehören z. B. an: die Schulkinder (1859), Dachauerinnen in der Waldkapelle, türkisches Kaffeehaus (1862), Wiedersehen alter Freunde, der Postwagen, die Sennerin, die Gebirgspartie, Abend in einer Stadt u. a. Seine Werke sind mit größter Sorgfalt durchgebildet und mit einem durch das Studium der alten Meister ausgebildeten Farbensinn ausgestattet. Er erhielt den bayrischen Michaelsorden erster Klasse.