Spirillum
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Schraubenbakterie, eine Bakterienform, die durch korkzieher- oder schraubenförmige Windungen des Bakterienkörpers charakterisiert ist. Sie führen mit Hilfe von Geißelfäden, die an beiden Enden des Körpers ansitzen, eigenartige bohrende Bewegungen aus. In denselben Formenkreis gehören außer den Spirillen im engern Sinne die Vibrionen (s. d.) und Spirochäten. Erstere sind kurz, nur wenig gewunden und meist außerordentlich lebhaft beweglich. Letztere bestehen aus mehrern zu längern Schrauben [* 2] verbundenen Einzelwesen, deren Bewegungen meist träger sind, doch zeigt dabei oft der gesamte Körper wellige Krümmungen. Zu ihnen gehört der Erreger des Rückfalltyphus, Spirochaete Obermeieri Cohn (s. Tafel: Bakterien, [* 1] Fig. 4), durch deren Nachweis Obermeier 1873 zum erstenmal sichere Beziehungen zwischen Bakterieninfektion und Fieberverlauf aufdeckte. - über ihre biologischen Eigenschaften s. Bakteriologie. (S. auch Bakterien, Bd. 17.)