Spirale
(lat.), Spirallinie oder Schneckenlinie, eine ebene krumme Linie, die unendlich viele Umläufe um einen bestimmten festen Punkt macht. Die einfachste ist die Archimedische, [* 2] die Archimedes ersonnen und näher untersucht hat. Sie wird von einem Punkt beschrieben, der gleichförmig auf einer Geraden fortschreitet, während diese um einen festen Punkt gleichförmig gedreht wird. Daher ist der Abstand des Punktes r proportional dem Drehungswinkel φ, also die Gleichung der S. in Polarkoordinaten: r = aφ, wobei a konstant ist. Wenn r eine andere Funktion von φ ist, so beschreibt der Punkt andere S., z. B. die S. Fermats, einen Lituus [* 3] (s. d.), die logarithmische, hyperbolische oder reciproke (umgekehrte Archimedische) und parabolische S. (S. Tafel: Kurven II, [* 1] Fig. 7-10.) Die Lehre [* 4] von den S. wird auch Helikometrie genannt. -
Vgl. Kuglmayr, S. und deren Tangierungsproblem (Wien [* 5] 1889);
Michalitschke, Die archimedische, die hyperbolische und die logarithmische S. (2. Aufl., Prag [* 6] 1891). -
S. heißt auch eins der Feuerwerksstücke (s. d.).