Spinat
(Spinacia), zu den Chenopodiaceen (s. d.) gehörende Pflanzengattung, die
aus dem
Orient stammt und durch die
Araber nach
Spanien
[* 3] kam, von wo sie sich weiter in Europa
[* 4] verbreitete.
Man kultiviert allgemein zwei
Arten, den gemeinen S.
(Spinacia oleracea L.), in zwei
Varietäten, mit ungehörnter
Frucht
(Spinacia
inermis Moench) und mit
Früchten, die zwei bis vier stachelartige Hörnchen tragen
(Spinacia spinosa Moench),
und den holländischen S.
(Spinacia glabra Mill.), der bis 0,60 m hohe, kahle, gefurchte
Stengel
[* 5] treibt und große (bis 0,16
m lange und 0,056 m breite) länglich-eiförmige, am
Grunde pfeilförmige
Blätter hat. Beide
Arten sind einjährige
Pflanzen,
können aber durch Herbstaussaat in zweijährige umgewandelt werden (Winterspinat
). Die besten Sorten sind:
der breit- und langblätterige S. mit scharfkantigen Samen
[* 6] (s.
Tafel: Gemüse I,
[* 1]
Fig. 15) und der monströse S. von Viroflay
mit breiten, blasigen, niederliegenden
Blättern und runden Samen (Fig. 16). Der im
Frühling und während des
Sommers ausgesäte
(Sommerspinat
) schießt bald in die
Blüten und wird dann rasch hart und gelb.
Der S. giebt ein beliebtes, gesundes Gemüse, das einen beträchtlichen Gehalt an
Eisen
[* 7] besitzt, schwachen Verdauungskräften
zusagt und sich besonders zur Krankenspeise eignet. In
Ostindien
[* 8] wird auf gleiche
Weise der Schamum, viermännige S.
(Spinacia
tetranda
Stev.), angebaut und benutzt. Hinsichtlich der Beschaffenheit der Blattsubstanz und der Nutzung schließen sich
dem S. mehrere
Arten anderer Gattungen an, z. B. Rumex acetosa und scutasus L., die den feinern franz.
Ampfer (Oseille romaine) liefern, Rumex patientia L., der englische, ewige oder immerwährende
S. (s. Rumex), der neuseeländische
S. (s.
Tetragonia), dessen
Blätter denen des S. ähnlich sind und der gerade in der wärmsten Jahreszeit,
in der der eigentliche S. nicht mehr verbrauchsfähig ist, reichliches
Gemüse liefert, und endlich der Peruspinat
(Chenopodium
Quinoa L.), der eine Höhe von fast 2 m erreicht. Mehrere Melde- und Gänsefußarten werden von
Armen auf ihren natürlichen
Standorten gesammelt und zur Bereitung eines spinat
artigen Gemüses verwendet.