die Ankerwinde der Schiffe.
[* 3] Es giebt deren liegende, die Brat-(Brett-)Spille
, und stehende, die
Gangspille.
Das alte
Bratspill befand sich querschiffs vor dem Fockmast auf dem Oberdeck des Schiffs. Eine mit starken Eichenplanken bekleidete
eiserne
Welle lagerte in schweren mit dem
Deck verbolzten
Böcken, den
Betings (s. d.). In passende Öffnungen
der Planken wurden Hebebäume gesteckt, die
Spillspaken, und damit das S., um das man das Ankertau oder die
Ankerkette legte,
gedreht.
Ein eiserner
Kranz mit
Stufen, der Pallkranz, umgab das S. in der Mitte. In diese
Stufen fielen eiserne
starke Platten, die Palle, die an einem
vor der Mitte des S. aufrecht stehenden
Balken, der Pallstütze, drehbar befestigt
waren, so daß sich das S. nicht wieder zurückdrehen konnte. Das hölzerne
Bratspill wurde dann vielfach durch ein eisernes
verdrängt, bei dem man statt der
Spaken eine Art Pumpwerk mit längern Hebeln anwendet, und das jetzt
auf Segelschiffen in Gebrauch ist, während auf den meisten Dampfern zur Ersparung von Menschenkräften die S. mit
Dampf
[* 4] gedreht
werden (Dampfspille
).
Auf
Kriegsschiffen benutzt man die aufrecht stehenden
Gangspille, die auf größern Schiffen gewöhnlich doppelt sind. Um eine
stählerne
Welle, deren Fuß sich im Batteriedeck befindet und die durch das Oberdeck reicht, sind Holzbekleidungen
in der
Batterie und oben auf dem
Deck gelegt und beide mit einem kreisförmigen
Kopfe versehen, in dessen Löcher
Spaken gesteckt
werden, an deren jeder vier bis sechs Mann drehen können. Dadurch wird es möglich, daß man an beiden
S. gleichzeitig 150-200 Mann wirken lassen und den
Anker
[* 5] leicht und schnell heben kann. Neuerdings werden auch diese
Gangspille
mit
Dampf getrieben (Dampfspille
).
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