Spielwaren
,
Gegenstände aus Holz, [* 2] Weißblech, Zinn, Blei, [* 3] Messing, Elfenbein, Horn, Knochen, [* 4] Pappe, Papiermaché, Kautschuk, Wachs u. s. w., welche zur Unterhaltung der Kinder dienen. Die Fabrikation derselben bildet namentlich für Deutschland [* 5] einen wichtigen Industriezweig; die deutschen S. finden besonders von Nürnberg, [* 6] dem ältesten Sitz dieser Industrie, aus seit Jahrhunderten ihr Absatzgebiet in der ganzen civilisterten Welt. Gegenwärtig konkurrieren mit Nürnberg in der Fabrikation der besten Qualitäten Stuttgart [* 7] und Berlin; [* 8] mittelfeine bis feine Waren liefern Sonneberg [* 9] und Umgegend in Thüringen, wo sich in neuerer Zeit ein bedeutender Exporthandel entwickelt hat; die Fabrikation ganz ordinärer bis mittelfeiner Waren wird hauptsächlich im sächs. Erzgebirge und zwar in und bei den Orten Marienberg, Katharinaberg, Olbernhau, Seiffen, Eayda, Heidelberg [* 10] und Grünhainichen betrieben.
Sehr viele S. werden auch in Oberammergau
(Bayern),
[* 11] in Grödenthal (im südl.
Tirol)
[* 12] und in der
Rauhen Alb
(Württemberg)
[* 13] verfertigt.
Während die deutschen S. hinsichtlich der Einfachheit und Wohlfeilheit fast gleichmäßig für
Arm und
Reich bestimmt
sind, dient die
Pariser Spielwaren
fabrikation vorwiegend dem Luxus; ihre Erzeugnisse sind geschmackvoll, zierlich und gut
gearbeitet, aber kostspielig.
Nürnberg und
Stuttgart konkurrieren in ihren ganz feinen Waren erfolgreich mit
Paris.
[* 14] Die Ausfuhr
von Spielzeug betrug 1895: 22 857 t im Gesamtwerte von 35,2 Mill. M., davon S. aus Metall 1575, aus Holz
7609, aus
Kautschuk 479, aus Leder 263, aus
Thon und Porzellan 699, aus
Papiermaché 5185, aus
Glas
[* 15] 267, außerdem
Puppen 1883 und
Musikspielwaren
611 t.