Otto, Mediziner, geb. zu Peine in Hannover, studierte am Collegium Carolinum
zu Braunschweig, dann in Göttingen, habilitierte sich 1853 daselbst als Privatdozent und ging dann auf eine längere Studienreise
nach England. 1861 folgte er einem Ruf als Professor der Geburtshilfe und Gynäkologie nach Freiburg,
1864 nach Königsberg und 1865 nach
Breslau, wo er starb. Er begründete mit Credé das »Archiv für Gynäkologie« und schrieb ein großes »Lehrbuch der
Geburtshilfe« (2. Aufl., Lahr 1880). Spiegelbergs Verdienste bestehen in der Einführung der Errungenschaften der neuern Gynäkologie
in die Praxis, in der sichern Diagnostik, in der präzisen Indikationenstellung und der Anbahnung radikaler
operativer Heilung von bis dahin für schwer oder nicht heilbar erachteten Krankheiten, wodurch er die Gynäkologie zur erfolgreichen
Nebenbuhlerin der Chirurgie erhob.
oder Mont Miroir (Kt. Bern,
Amtsbez. Freibergen).
1083 m. Bewaldeter Kamm auf dem Plateau der Freiberge; 2,5
km ssw. Saignelégier und halbwegs zwischen den Stationen Muriaux und Le Noirmont der Linie La Chaux de Fonds-Saignelégier.
Indem Muriaux in 952 m und Le Noirmont in 980 m Höhe liegen, erhebt sich der Spiegelberg nur wenig über die Hochfläche, sodass
er, von da aus gesehen, eher einem niedrigen Hügel als einem wirklichen Berg gleicht. Sobald man aber auf dem Gipfel selbst
steht, ändert das Bild wie durch einen Zauber: der Hügel verwandelt sich in einen O.-W. streichenden schmalen Felskamm,
der mit mächtigen Wänden schroff zum Doubs hinunter fällt. Dieser Teil des Berges trägt den Namen Les
Somêtres (oder Les Sommêtres) und fällt nordwärts zu der tiefen Waldschlucht ab, die bei Muriaux sich einschneidet und
zum Elektrizitätswerk Le Theusseret am Doubs hinunterführt.
Noch steiler ist die S.-Wand, die ebenfalls zu einer fast senkrecht gegen den Doubs sich öffnenden Schlucht hinabsteigt. Auf
den gezackten und kaum einige Meter breiten Kamm führt von Muriaux und Le Noirmont her ein guter Fussweg, der über eine in den
Felsen gehauene Treppe die Burgruine Spiegelberg erreicht, von der aus man einen prachtvollen Blick auf den Jura, den Doubs
und das französische Plateau von Maiche geniesst. Die Hochfläche der Freiberge kam durch Schenkung König
Rudolfs III. von Burgund an das Bistum Basel,
welches auf die in unbekannter Zeit erbaute Feste Spiegelberg einen Burgvogt setzte,
dessen Geschlecht sich in der Folge den Namen der Herren von Spiegelberg (oder von Muriaux) beilegte und dessen Wappen dasjenige
der ganzen Landschaft der Freiberge wurde, die man bis 1793 die «Franche Montagne des Bois» nannte.
Der Name rührt von dem Freibrief her, den der Basler Bischof Imer von Ramstein im Jahr 1381 den Kolonen verlieh, die sich
hier niederlassen und den mit grossen Waldungen bedeckten Boden urbar machen wollten. Im 15. Jahrhundert zogen
sich die Spiegelberg nach Solothurn
zurück, wo sie 1541 erloschen. Der Basler Bischof Jean de Vienne verpfändete das Schloss 1382 an
seinen Vetter, den Admiral Jean de Vienne, und 1384 an die Stadt Basel, worauf es durch Imer von Ramstein ebenfalls als Pfand
an den Grafen Diebold VII. von Neuchâtel in Burgund kam, der es nicht mehr zurückgeben wollte, sodass
es ihm Bischof Johann von Fleckenstein 1425 mit Gewalt nahm.
Nachdem es dann im 30jährigen Krieg gänzlich verwüstet worden war, verlegte man den Sitz des Burgvogtes nach Saignelégier.
Während der Zeit der französischen Revolution zogen die Patrioten von Noirmont, Muriaux und Saignelégier
zur Burg Spiegelberg hinauf, deren stehen gebliebenen Reste sie niederrissen, um «jede
Spur der Tyrannie zu vernichten». Heute ist die Ruine im Besitz des Pfarrers von Le Noirmont, der sich Mühe gibt, den Fremden
den Zugang zu erleichtern, indem er Fusswege erstellen, einige Mauerreste verfestigen und die gefährlichsten
Stellen mit einem Eisengeländer umgeben liess. Der Spiegelberg ist der bemerkenswerteste Aussichtspunkt der Freiberge. Vergl.
Daucourt, Abbé A. Histoire de la Seigneurie de Spiegelberg ou des Franches Montagnes. Porrentruy 1902.
810 m. Gruppe von 5 Häusern am rechtsseitigen Gehänge
des Hornbachgrabens, 500 m nö. Wasen und 9,5 km nö. der Station Ramsei der Linie Burgdorf-Langnau. 26 reform. Ew. Kirchgemeinde
Sumiswald.
(Kt. Zürich,
Bez. und Gem. Hinwil).
750 m. Gruppe von 4 Häusern, am W.-Hang des Bachtel und 3 km sö. der
Station Hinwil der Linie Effretikon-Wetzikon-Hinwil. 20 reform. Ew. Kirchgemeinde Hinwil. Wiesenhau.
Otto, Geburtshelfer und Gynäkolog, geb. zu Peine in Hannover, studierte in Göttingen
Medizin, habilitierte sich daselbst 1853 als Privatdocent, wurde 1861 ord. Professor der Geburtshilfe und
Gynäkologie in Freiburg,
1864 in Königsberg und 1865 in Breslau. Er starb daselbst S. hat sich um die Geburtshilfe und Gynäkologie
große Verdienste erworben. Sein Hauptwerk ist ein großes «Lehrbuch der Geburtshilfe» (Lahr 1878; 3. Aufl.,
bearb. von Wiener, 1891); seit 1370 gab er in Verbindung mit Credé das «Archiv für Gynäkologie» heraus.