Spiegelablesung,
ein durch Gauß und Poggendorff eingeführtes physikalisches Verfahren zur Messung kleiner Anschlags- oder Drehungswinkel. Man denke sich ein Fernrohr (also ein winkelvergrößerndes Instrument) in einer Entfernung von einem oder mehrern Metern von einem kleinen leichten Spiegel aufgestellt, welches, an der Nadel eines Galvanometers oder Magnetometers befestigt, sich mit dieser dreht. Die Anordnung ist so getroffen, daß man eine unmittelbar über oder unter dem Fernrohrobjektiv aufgestellte beleuchtete Skala mit Hilfe des Fernrohrs in dem Spiegel erblickt. Bei Bewegung des Spiegels verschieben sich die Teilstriche und Ziffern der Skala auf dem Fadenkreuz des Fernrohrs. Der Zeiger besteht bei diesem Verfahren gewissermaßen aus einem langen und gewichtslosen Stab aus Licht. Die Anordnung für ein Spiegelgalvanometer zeigt Fig. 2 des Artikels Galvanometer. - Vgl. Czermak, Reduktionstabellen zur Gauß-Poggendorffschen S. (Berl. 1890).