Sperber
(Nisus), eine Gattung der Tagraubvogelfamilie der Accipitrinae, bei welcher der Schnabel kurz und mit einem stumpfen Zahne in ¶
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der Mitte des Oberkieferrandes versehen ist und die Nasenlöcher länglich-oval, die Läufe hoch, dünn, glatt geschildet und die Zehen sehr ungleich sind. Dem Habicht (s. d.) steht diese Gattung außerordentlich nahe und der Unterschied liegt hauptsächlich nur in den längern und dünnern Läufen. Der gemeine S. oder Finkenhabicht (Nisus communis Cuv., s. Tafel: Falken, [* 2] Fig. 6) ist ein kleiner, 31-33 cm langer, aber sehr mutiger und gieriger Raubvogel, der sich fast in ganz Europa [* 3] und Mittelasien findet, in Deutschland [* 4] überall als Stand-, Strich- und Zugvogel vorkommt und allen kleinern Vögeln, besonders aber den Sperlingen, nachstellt.
Das Männchen ist oberseits blaugrau, an der Kehle weiß, an Brust und Bauch [* 5] auf rein weißem Grunde braun oder rostrot gebändert, der aschgraue Schwanz mit fünf braunen Querbinden gezeichnet; Füße und Wachshaut sind gelb. Das größere Weibchen ist minder lebhaft gefärbt, und die Jungen sind oben braungrau, unten weiß, an Kehle und Vorderhals braun in die Länge, an Bauch und Schenkeln quer gebändert. Das Nest befindet sich auf Waldbäumen und das Weibchen legt 3-6 weißlich grüne, rostbraun gefleckte Eier. [* 6] Sonst wurde der S. auch zur Beize auf Wachteln und Rebhühner abgerichtet. Über seine Bedeutung in der ägypt. Mythologie s. Horus. [* 7]