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In Frankreich bestanden Ende 1895: 544 S. mit 1140 Filialen. Die Einzahlungen betrugen 1895: 841,06, die Rückzahlungen 814,n, die Ein- lagen 3394,78 Mill. Frs., die Anzahl der Sparkassen- bücher 6449218. Das neue Sparkasjengesetz, 6. Äug. 1895 im Journal oliicikl veröffentlicht, bestimmt, daß das Depot des Einzelnen, sowie der Betrag der Einzahlungen eines Jahres die Summe von 1500 Frs. nicht übersteigen darf. Der Zinssatz, welcken die (^1886 äe8 äep0t8 6t con^FnlUion den S. gewährt, bestimmt sich nach der Rentabilität der Wertpapiere und des Kontokorrents mit dem Staatsschatze, wel- ches die Summe von 100 Mill. Frs. nicht übersteigen darf. Die Veränderungen dieses Zinssatzes sollen in Viertelprozenten ausgedrückt werden. Der Zinssatz für die Einlagen darf im Minimum ^4, im Maxi- mum ^2 Proz. geringer sein als obiger Zinsfuß. Dieser Unterschied soll aber nicht mehr betragen, als zur Kostendeckung und Ansammlung des gesetzlichen Reservefonds (Art. 9) erforderlich ist.
Bei der «ll^iggs nationale muß der Abschlag mindestens ^ Proz. betragen und ausreichen, daß ihr Zinsfuß um ^4 Proz. geringer ist als der von der Baisse äe8 äöpöt8 den privaten S. gewährte Zinssatz. In England wiesen die privaten S. (savinZ Vank8) 1521583 Konten auf mit einem Kapitalstande von 45,3i und Effektenstand von 1,26 Mill. Pfd. St.; die Einlagen einschließlich Zin- sen machten in dem vorangehenden I. 1894/95 den Betrag von 11,4i, die Rückzahlungen jenen von 10,34 MillPfd. St. aus. Der Umfatz der Postspar- kassen ist wesentlich höher. Das Sparkassenwesen in Rußland beruht nicht wie das deutsche auf dem Boden gemeindlicher oder privater, in erster Linie auch in der Unterbringung der Spargclder die örtlichen und landschaftlicken Interessen berücksichtigender Thätigkeit, sondernist ähnlich wie das französische centralisiert und dem Staatskredit dienstbar gemacht. Nicht nur die Post- sparkassen, Annahmestellen der Zoll- und Schatz- ämter sowie der Sukkursalen der Russischen Bank, sondern auch die von Gemeinden verwalteten S. sind thatsächlich kaum mehr als Filialen der Russi- schen Bank, die die gesammelten Gelder aufnimmt und zum Ankaufe von Vankbillets oder Staats- papiercn verwendet. Das Sparkassenwesen ist in Rußland bei weitem noch nicht so entwickelt wie in Frankreich, wo es für eine Hauptstütze des Staats- kredits und des Kurfes der Rente zu gelten pflegt. Am gab es 3388 Annahmestellen, da- von 2604 bei der Postsparkasse, 604 bei den Schatz- ämtern, 112 bei den Sukkursalen der Russischen Bank und 27 bei den Zollämtern; 21 bestanden in Petersburg, [* 3] 17 in Moskau [* 4] und 3 wurden von Ge- meinden verwaltet. Die Einlagen betrugen 353,36 Mill. Kreditrubel, davon 145,4i bei den Schatz- ämtern, 124,13 bei den Neichsbankstellen und 40,8? bei den Postsparkassen. Die Einlagen wuchsen vom 1. Jan. bis um 17,8» Mill. Rubel, darunter über 10 Proz. bei den Postsparkassen, und betrugen Ende 1895 etwa 377 Mill. Rubel, d. i. 41,7 Mill. oder 12,i Proz. mehr als Ende 1894. Die älteste Sparkasse in der Schweiz [* 5] ist die 1787 gegründete Hypothekenkasse des Kantons Bern. Von den (1895) 557 Kassen sind 22 älter als 75, 82 älter als 50,152 älter als 25 und 301 jünger als 25 Jahre; von letztern sind 153 eigentliche (^.,14 Fabrik- und 134 Schulsparkassen. Die Entwicklung der S. seit 30 Jahren ergiebt sich aus folgender Tabelle: Jahre Ve-völkerung Kassen Einlage-bücher Betrag der Einlagen in Franken Überhaupt Auf 1 Einw. 1862 1872 1882 1895 2 507 170 2 669 147 2 846 102 3 023 382 235303 487 557 355 291 542 162 746 984 1 196 540 131901632 288 836 442 514 078 123 393 961 494 52,61 108,21 180,63 295,68 In den Vereinigten Staaten [* 6] von Amerika [* 7] betrug die Zahl der Sparbanken Ende 1895: 1017 (1894: 1024), die Zahl der Einleger 4 875519 (4777687), die Einlagen 1810,6 (1747,96) Mill. T oll., der durchschnittliche Betrag einerEinlage 371,36 (365,86) Doll., der Betrag auf den Kopf der Bevöl- kerung von 1890 (62622250 E.)^28,9i (27,9i) Doll. Die staatlichen und privaten ^. in Australien [* 8] imI. 1896: Betrag der Einlagen Staaten Einwohner lage-bücher in Pfd. St Über- pro pro haupt Buch Einw Victoria . . . , 1181769 341568 7456904 23,00 6,33 Neusüdwalcs . . 1277870 202802 8073574 45,00 6,33 Südaustralicn . . 357405 90143 2836346 31,50 7,90 Qnecnsland. . . 460550 58226 2326396 40,00 5,20 Tasmania. . . 160834 30769 648084 19,00 4,00 Westaustralicn, . 101235 16160 460610 28,50 4,50 Neuseeland . . . 639706 163513 4620696 28,50 6,60 Zusammen 4238369 903181 26423110 29,25 6,23 1891 3802155 707272 17791550 25,16 4,65 1886 3427877 480232 12376426 25,70 3,60 ^ Spektralanalyse. [* 9]
Der Hauptfortschritt in der S. der Gestirne ist durch Photographie erzielt worden. Die Unruhe der Luft übt auf die photogr. Aufnahmen der Spektren bei weitem nicht den Einfluß aus, wie auf Okularbeobachtungen. Schwache Spektrallinien, welche das Auge [* 10] direkt nicht mehr zu erkennen ver- mag, erscheinen bei längerer Expositionsdauer noch auf der Platte, sofern sie nicht dem roten Ende des Spektrums augehören. Die Photographie bietet auch hier den Vorteil, daß sie günstige Beobachtungs- momente ausgiebiger auszunutzen gestattet, als die direkte Beobachtung, und ein schnelleres Arbeiten er- möglicht.
Nur auf diesem Wege ist es der sehr reich ausgestatteten Sternwarte [* 11] in Cambridge (Massachu- setts) möglich gewesen, innerhalb weniger Jahre die Spektren der Sterne bis zur"9. Größe herab aufzu- nehmen. Die Sterne nördlich von - 25° Deklination wurden in Cambridge bearbeitet. Im Frühjahr 1889 wurde ferner von Cambridge aus eine Expedition ausgerüstet, welche in Arequipa (Peru) [* 12] eine Filial- sternwarte errichtete. Zum Arbeitsprogramm der- selben gehörte auch die photogr.-spektroskopische Auf- nahme des Fixsternhimmels südlich von - 25^ Dekli- nation.
Die photogr. Aufnahme der Sternspektren ist zu Ende geführt; auch die Ausmessung und Bear- beitung des Materials ist weit vorgeschritten. Nach den bisherigen Veröffentlichungen existiert eine aus- gesprochene Ähnlichkeit [* 13] in der Beschaffenheit der ver- schiedenen Sterne. Zwischen den Spektren der ersten drei Typen sind alle Übergänge nachgewiesen wor- den, so daß sie eine fortlaufende Reihe bilden. Da die nämliche Gegend des Himmels mehrfach aufge- nommen worden ist, so hat die Vergleichung der ver- schiedenen Platten mehrfach zur Entdeckung von Veränderungen im Aussehen der Spektren und da- mit zur Aufsindung von veränderlichen Sternen und ¶