Speke
Lager (militärisch)

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Lager.(spr. spihk), John Hanning, engl. Reisender, geb. 4. Mai 182? in Orleigh-Court bei Bideford in der engl. Grafschaft Devon, [* 2] trat 1844 in die ind. Armee, wohnte als Kapitän dem Feldzuge im Pandschab bei, bereiste als eifriger Naturforscher und Jäger die weniger zugänglichen Gebiete des Himalaja, wobei er nach sorgfältigen astron. Ortsbestimmungen seine Routen kartographisch entwarf und naturhistor. Sammlungen anlegte. Nachdem er 1854 in Aden [* 3] mit R. F. Burton (s. d.) zusammengetroffen war, schloß er sich ihm zu einer Expedition nach dem Somallande an. Während der Vorbereitungen wurden sie von Eingeborenen bei Nacht in ihrem Lager [* 4] überfallen. S. erhielt hierbei viele Wunden, wurde gefesselt, wußte sich aber doch mit Burton nach Aden zu retten.
Ausflußgeschwindigkeit

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Ausfluß.Nach seiner Genesung ging er nach Konstantinopel, [* 5] wo er sich als Freiwilliger den türk. Truppen zugesellte, die nach der Krim [* 6] abgingen. Später gewann ihn Burton für die Idee, von Sansibar [* 7] aus die großen äquatorialen Binnenseen Afrikas aufzusuchen. Am traten sie ihre Reise an und gelangten durch Usagara, Ugogo, Uniamwesi als die ersten Europäer an den Tanganikasee. Auf der Rückreise wurde Burton in Unjanjembe krank; S. benutzte die Zeit zu einem Zuge nach Norden [* 8] und entdeckte den Victoria-Njansa (Ukerewesee). Am 2. Febr. 1859 kamen beide Reisende wieder an der Ostküste an. Aufgefordert von R. Murchison in London, [* 9] den Zusammenhang des Victoria-Njansa mit dem Weißen Nil aufzusuchen, reiste S. in Begleitung von Grant von Bagamojo wieder nach dem großen See, umwanderte seine Westufer bis nach Uganda und traf im NO. bei Urondogani auf den Weißen Nil, welchen er von hier nach Süden bis zu seinem Ausfluß [* 10] aus dem See verfolgte. S. und Grant begleiteten den Lauf des Flusses bis zu den Karamafällen und erreichten ihn wieder in Gondokoro. Damit war die Nilquellenfrage in großen Zügen gelöst. S. und Grant kehrten über Chartum nach Europa [* 11] zurück. Die Resultate seiner Reise veröffentlichte S. im «Journal of the discovery of the source of the Nile» (2 Bde., Lond. 1863; deutsch, 2 Bde., Lpz. 1864). E. fand plötzlich seinen Tod auf der Jagd unweit Bath in England durch die zufällige Entladung seines Gewehrs.