Speckkrankheit
,
s. v. w. Amyloidentartung.
Speckkrankheit
7 Wörter, 88 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Speckkrankheit,
s. v. w. Amyloidentartung.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Speckkrankheit,
soviel wie Amyloidentartung. ^[= Speckentartung, Wachsdegeneration, eine Erkrankung, bei der sich eine eigentümliche Substanz ...]
(Wachsdegeneration, Speckentartung), eine Erkrankung, welche beim Menschen häufig, unter den Tieren nur beim Pferd [* 3] vorkommt und in einer eigentümlichen speckartigen Verhärtung der betroffenen Organe besteht. Das Eiweiß dieser Organe wandelt sich dabei in eine derbe Substanz um, welche Virchow wegen ihrer mit Amylum oder Cellulose ähnlichen Reaktion (Rotfärbung mit Jod, Blaufärbung mit Jod und Schwefelsäure) [* 4] amyloid, d. h. stärkeähnlich, nannte.
Die Substanz ist, wie später nachgewiesen worden, stickstoffhaltig. Die Amyloidentartung befällt 1) als Allgemeinleiden die Milz, Nieren, Darm, [* 5] Leber und die kleinen Arterien andrer Körperteile; sie ist dann stets Folge lange dauernder abzehrender Leiden, [* 6] wie Schwindsucht, langer Eiterungen, Nierenkrankheiten, Syphilis;
2) als örtliche in chronisch entzündeten Schleimhäuten, z. B. der Bindehaut des Auges, im Kehlkopf, [* 7] der Nase [* 8] und Luftröhre. Die allgemeine Amyloidentartung ist unheilbar, die örtlichen Amyloidknoten verschwinden zuweilen nach teilweiser blutiger Entfernung.